Grüll Fischspezialitäten und Bistro

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Grüll Rogenabhängig seit 1993 Grüll, im Fenster neben dem Eingang 2024.
Walter Grüll, Sommer 2022.
Im Bild mit Uschi und Walter Grüll (Bildmitte) bei der Auszeichnung in Pöllauberg im September 2019.
Alexandra Grüll, 2019
Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer junior bei seinem Besuch der Grüll Fischhandel GmbH im Mai 2015.
Kieler Sprotten.

Grüll Fischspezialitäten und Bistro ist ein Fischspezialitätengeschäft mit Bistro in Grödig im südlichen Flachgau. Der Gründer Walter Grüll ist der erste österreichische Stör-Kaviarproduzent. Seit Ende April 2017 ist das Geschäft der erste EU-zertifizierte Fischerei-Erzeugnisbetrieb im Bundesland Salzburg.

Geschichte des Unternehmens

Hauptartikel Chronologie von Grüll Fischspezialitäten und Bistro

1993: Eröffnung des Geschäfts

Das Fischspezialitäten-Geschäft wurde 12. Februar 1993 von Walter Grüll gemeinsam mit einem Partner in einer ehemaligen Metzgerei in Grödig unter dem Namen" Al Pescatore" eröffnet. Seit 1. Jänner 2013 ist Walter Grüll alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer des Unternehmens "Grüll Fischhandel GmbH", die ihm nun zu 100 Prozent gehört.

Schon als Zwölfjähriger züchtete Walter Grüll Fische im Keller seines Elternhauses in Salzburg-Parsch. Nach der Matura begann er dann im Herbst 1981 mit der Fischzucht, mit dem Verkauf von Fischen direkt ab Fischbecken und an die Gastronomie neben seinem Job beim Land Salzburg. Schließlich hängte er 1992 den Bürojob ganz an den Nagel und eröffnete im Februar 1993 in Grödig das mittlerweile weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt gewordene "Al Pescatore", das seit der Namensänderung Ende 2013 "Grüll Fischspezialitäten" heißt.

In den 2000er-Jahren bis Anfang der 2010er-Jahren arbeiteten auch Walter Grülls Ehefrau Ursula sowie ihre Kinder Alexandra und Patrick im Unternehmen. Seit Beginn der 2020er-Jahren sind es Tochter Alexandra und ihr Vater Walter, die im Geschäft das Mitarbeiterteam führen.

Grüll Fischspezialitäten beliefert viele renommierte Gastronomiebetriebe in Stadt und Land Salzburg sowie in ganz Österreich. Diese Unternehmen schätzen neben der Frische der Produkte dieses Unternehmens auch die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter. Doch die Kunden sind nicht nur Österreich zu Hause. Das Unternehmen liefert(e) in die Schweiz, nach London in Großbritannien und Mailand in Italien, sogar nach Japan und auf Inseln in der Südsee.[1]

2012: Neueröffnung mit Bistro

Hauptartikel Bistro Grüll

Im Frühjahr 2012 begann der Besitzer des Hauses, in dem das Fischgeschäft untergebracht ist, mit einem Umbau des gesamten Gebäudes. Während des Umbaus wurde der Verkauf in hintere Betriebsräume verlegt, die von einem großen Seiteneingang an der Otto Glöckel Straße zugänglich waren. Mit 1. Dezember 2012 konnte Walter Grüll das vollkommen neu gestaltete Geschäft am alten Standort an der Neue-Heimat-Straße wieder eröffnen. Ganz neu darin ist das Bistro, in dem es kalte und warme Speisen sowie ausgewählte Weine und Spirituosen gibt. Im Sommer gibt es Schanigarten vor dem Geschäft mit Blick auf den Untersbergstock.

2015: Vertrieb in der Schweiz

Der Fotograf und Hobbykoch aus Leidenschaft, Constantin Fischer, führte Anfang 2015 die Kaviarprodukte von Grüll in der Schweizer Gastronomie ein. Mitte des Jahres wurde mit dem Schweizer Partner David Brunner, Geschäftsführer und Inhaber von "Brunner & Brunner, Frische Fische & Meeresfrüchte" in Pfäffikon, ein Vertriebspartner gefunden.[2]

2017: Opernball und Nachhaltigkeitsprojekt

Beim 61. Wiener Opernball am 23. Februar 2017 war das Unternehmen Grüll erstmals mit seinen Kaviar-Produkten vertreten.[3]

Im Juni 2017 startete das Unternehmen ein Nachhaltigkeitsprojekt. Dabei werden definierte Grundsätze verfolgt, wie beispielsweise, dass versucht wird, alle Lebensmittel zu verwerten, Abfall so gut es geht zu vermeiden und diesen dann zumindest fachgerecht zu entsorgen. So erhielten die Pelikane und Jaguare im Zoo Salzburg regelmäßig Fischreste.[4]

2019: Wieder Opernball und neue Arbeitskleidung

Halleiner Modeschülerinnen kleiden Fisch-Grüll-Team neu ein, von links: Emmanuel Gobiet, Walter Grüll und seine Tochter Alexandra und Stefan Schneider von Grüll Fischspezialitäten in der neuen Arbeitskleidung.
Hauptartikel Halleiner Modeschülerinnen kleiden Fisch-Grüll-Team neu ein

Anfang des Jahres 2019 entwarfen drei Schülerinnen des vierten Jahrgangs der Modeschule Hallein im Rahmen ihrer Diplomarbeit neue Arbeitskleidung für die Mitarbeiter von Grüll Fischspezialitäten.

Am 28. Februar 2019 war Grüll dann abermals am Wiener Opernball vertreten, der 2019 im Zeichen der Wiener Staatsoper stand, die heuer ihr 150-Jahr-Jubiläum feierte.[5]

2020 und 2021: Die Coronapandemie

Grüll, Abholservice Weihnachten 2021.
Kleiner Fischteller.

Nach Beginn der Coronapandemie bot Grüll in Grödig und Umgebung sowie in die Stadt Salzburg einen Lieferservice an. Zu Weihnachten 2021 hatte Grüll eine interessante Abholmöglichkeit von Bestellungen zu den Weihnachtsfeiertagen angeboten. Am 23. und 24. Dezember stand ein Kühlwagen vor dem Geschäft, aus dem man seine Bestellungen in frischer Luft abholen konnte.[6]

Produkte

Stör-Kaviar

Hauptartikel Kaviar

Aufsehen erregte Walter Grüll Anfang des 21. Jahrhunderts mit seiner sensationellen Produktion von echtem Störkaviar. Er ist Österreichs erster Kaviar-Produzent, der den Kaviar von Stören, die in Österreich aufgezogen werden, gewinnt (zum Unterschied zu jenen Unternehmen, die Störe aus dem Ausland importieren und erst in Österreich aus diesen importierten Fischen den Kaviar gewinnen). Er zählt zu den rund weltweit 30 Züchtern von Stören.

Kaviar mit Zitronengras

Anlässlich des 20-jährigen Gastrojubiläums von Yaoyao Hu Ende August 2017 (mit 1 000 Gästen) kreierte Walter Grüll etwas Besonderes: Er verfeinerte seinen Stör-Kaviar mit Ingwersalz und Zitronengras[7]

2023 und 2024: Neue Produkte

Die neuesten Produkte von Walter Grüll waren in diesen Jahren Kaviar-Seife, die (in Zusammenarbeit mit der Salzburger Kosemtikfirma Varga produziert werden, Cashewnüsse der Firma Plank in Grödig mit Garnelenpulver Umami (die Zutaten sind 97 Prozent Tiroler Süßwassergarnelen und drei Prozent Salz aus Salzburg, Cayennepfeffer und Paprika), Garum (Fischsauce), Störum (Sauce aus Resten, Karkassen und Fischköpfen vom Stör; für drei Liter benötigt man 15 Kilogramm Fischteile und zehn Kilogramm Salz; die dabei entstehende Flüssigkeit wird mit Eiweiß geklärt) und Austrian Shrimp Vodka (eine konsequente Fortsetzung der Zusammenarbeit von Walter Grüll mit dem Lungauer Destillateur Walter Trausner, der das Garnelenpulver mit Anis, Dill, Zitrone und Paprika in Fässern aus Zedernholz einmaischt); [8]

Produktübersicht

Grüll Fischhandel Produktübersicht

Insgesamt, je nach Jahreszeit schwankend, werden rund 30 verschiedene Fischsorten und -produkte angeboten. Grüll räuchert selbst, z. B. Thunfisch, Butterfisch oder Lachs. Es gibt frische Fischsalate und -pasteten, Heringsbutter, Thunfischaufstrich und andere Fischprodukte. Zwei Mal die Woche kommt frische Ware aus Marano Lagunare, einem der wichtigsten Fischerhäfen der Adria in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Dabei handelt es sich um Zuchtware aus der Lagune.

Auszeichnungen

Walter Grüll mit seiner 'Trophée Gourmet 2011'

Genuss Guide

Seit 2008 wurde das Unternehmen mehrmals von "Genuss Guide" als "kompetenter Partner für genussvolles Einkaufen" ausgezeichnet.[9]

Falstaff

2015, 2016, 2017 und 2018 wurde das Bistro vom renommierten österreichischen Genießermagazin Falstaff mit einer Gabel ausgezeichnet. 2019 erhielt das Bistro zwei Gabeln und 85 Punkte. Diese Bewertung erhielt das Bistro auch 2020 und 2021[10]

Gault-Millau

2017 ausgezeichnet vom Gault-Millau.

Via Culinaria

2012 erhielt das Unternehmen die Auszeichnung von "Via Culinaria", der kulinarisch-touristischen Initiative im Salzburger Land.

Genussmagazin "A la Carte"

2021 wurde das Unternehmen zum wiederholten Mal vom österreichischen Genussmagazin "A la Carte" ausgezeichnet.[11]

Trophée Gourmet 2011

Im Mai 2011 erhielt Walter Grüll die ‚Trophée Gourmet‘ verliehen. Das österreichische Magazin "A la Carte" verleiht seit 1989 alljährlich die ‚Trophée Gourmet‘ an Menschen, die sich um gutes Essen verdient machen. Dabei gibt es mehrere Kategorien. Eine Jury wählt je Kategorie drei Kandidaten aus, die dann zu einem Galaabend in die Wiener Hofburg eingeladen werden. Für die Kategorie der 'Gourmandisen' waren dies 2011 Julia Fandler von der Pöllauer Ölmühle Fandler, die seit 85 Jahren Öle produziert, der erste Störzüchter und Kaviarproduzent Österreichs, Walter Grüll aus Grödig, und "Slow Bäcker" Erich Kasses aus Thaya, der für sein Brot und Gebäck zwanzig verschiedene Sauerteige ansetzt. Im Rahmen des Galaabends wurden die Gewinner bekannt gegeben. 2011 war es in dieser Kategorie Walter Grüll aus Grödig. Interessant dabei, dass man die Juroren nicht kennt und daher auch keinen Einfluss auf die Nominierung nehmen kann.[12]

Anschrift

Karte
Grüll Fischhandel GmbH
Neue-Heimat-Straße 13
5082 Grödig
Telefon: (0 62 46) 7 54 92
kein E-Mail!

Weitere Beiträge über das Unternehmen im SALZBURGWIKI

Bilder

 Grüll Fischspezialitäten und Bistro – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Literatur

Videos

Beiträge im Internet

Weblinks

Vor dem Geschäft steht auf der anderen Straßenseite eine ehemalige Gondel der Untersbergbahn, die 2021 durch moderne Gondeln ersetzt wurde.
-> auch über www.trottarga.at erreichbar

Quellen

  • Quelle Peter Krackowizer Public Relations Presse Journalismus, diverse Interviews mit Walter Grüll, lt. Aufzeichnungen u. a. 7. Dezember 2012, 13. Juni 2013, 24. Februar 2014, 7. Jänner 2015, 3. Februar 2015, 2. August 2016, 16. Jänner und 23. März 2017, 10. August 2022, 17. Juli 2023 und 27. Februar 2024
  • www.falstaff.at, "Der Opernball wird kulinarischer", 23. Jänner 2017, abgerufen am 5. Jänner 2020
  • Beiträge in den "Salzburger Nachrichten"
  • salzburg.orf.at, 24. Mai 2021: "40 Jahre Fischzucht Grüll"

Einzelnachweise

  1. lt. Information von Walter Grüll an Peter Krackowizer in verschiedenen Interviews zwischen 2009 und 2018.
  2. siehe homepage www.caviar4swiss.ch, Link war bei einer Überprüfung am 15. Juni 2024 nicht mehr abrufbar
  3. "Salzburger Nachrichten" vom 21. Februar 2017 "Wie Salzburger am Opernball mitmischen"
  4. Quelle Alexandra Grüll im Gespräch mit Peter Krackowizer 2017
  5. "Salzburger Nachrichten" vom 16. Jänner 2019 "Anna Netrebko und Kaviar aus Salzburg für den Wiener Opernball"
  6. Quelle Facebook-Postings des Unternehmens
  7. "Die Salzburgerin", Ausgabe Oktober/November 2017, Seite 63
  8. "Salzburger Nachrichten" vom 28. Jänner 2024 "Grüll: Das kreative Netzwerk des Fischers und Kaviarproduzenten aus Grödig", ein Beitrag von Peter Gnaiger
  9. genuss-guide.net
  10. www.falstaff.at, abgefragt am 25. November 2021
  11. www.gruell-salzburg.at, abgefragt am 25. November 2021
  12. www.diepresse.com, 27. Mai 2011
Grüll Fischhandel in Grödig