Kaiser-Franz-Josefs-Höhe

Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe befindet sich in der Glocknergruppe in Kärnten in 2 369 m ü. A..
Einleitung
Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe befindet sich am Endpunkt der Gletscherstraße, einer der beiden Stichstraßen der mautpflichtigen Großglockner Hochalpenstraße. Sie ist jedoch nicht der höchste Punkt der Straße - der höchste befahrbare Punkt mit 2 571 m ü. A. ist die Edelweißspitze, der Scheitelpunkt der Straße, das Hochtor, befindet sich auf 2 504 m ü. A.. Südwestlich gegenüber der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe erhebt sich der höchste Berg Österreichs, der Großglockner. Darunter fließt der Gletscher Pasterze.
Geschichte
- siehe auch Kaiser-Franz-Josefs-Höhe historisch
Benannt ist die Höhe nach dem Besuch des österreichischen Kaiserpaares Franz Joseph I. und Elisabeth im Jahr 1856. Der 26-jährige Monarch wünschte die Pasterze zu sehen und wanderte von Heiligenblut vier Stunden lang mit Gefolge die 1 100 Höhenmeter hinauf bis zu jenem Punkt, an dem dieses Ereignis bis heute in Stein gemeißelt zu sehen ist. Es ist der Kaiserstein auf Höhe der historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Mit Erlaubnis des Kaisers wurde im Jahre 1905 dort eine Schutzhütte, das Kaiser Franz Josef Haus, erbaut. Damals reichte die Pasterze noch knapp bis auf die Höhe des heutigen Nationalparkplatzes heran und im Osten bis fast auf die Höhe des heutigen Speichers Margaritze.
Bis 1935 führte die Alte Glocknerhausstraße nur bis zum Glocknerhaus unterhalb der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. 1930, mit dem Baubeginn der Großglockner Hochalpenstraße, begann Ing. Franz Friedrich Wallack den Ausbau diese Straße mit Verlängerung bis zum heutigen Parkplatz Hoher Sattel. Diese Straße, die heute Gletscherstraße genannt wird, wurde am 2. Oktober 1932 eröffnet. Der Parkplatz auf der damals dann so bezeichneten 'Kaiser-Franz-Josefs-Höhe' wurde dann am 25. August 1933 fertiggestellt. Doch schon ein Jahr später wurde der Parkplatz Kaiser-Franz-Josefs-Höhe II eröffnet. Erst 1936 wurde dann die Straße um einige hundert Meter bis zum heutigen Nationalparkplatz verlängert und hieß damals Parkplatz Freiwandeck, benannt nach dem sich über dem gesamten Gelände erhebenden Freiwandeck.
Heute wird der gesamte Bereich zwischen den mit den Parkplätzen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe I, Parkplatz Kaiser-Franz-Josefs-Höhe II und Parkplatz Hoher Sattel sowie dem Nationalparkplatz mit dem Besucherzentrum Kaiser-Franz-Josefs-Höhe und dem Parkhaus Freiwandeck und der höher liegenden historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe als die 'Kaiser-Franz-Josefs-Höhe' bezeichnet.
Oldtimer auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
1960er-Jahre
Am Sonntag, den 3. August 1975, dem 40-Jahre-Jubiläumstag der Eröffnung der Großglockner Hochalpenstraße, fuhr der damalige österreichische Finanzminister Hannes Androsch in Begleitung von Landeshauptmann Dr. Hans Lechner, dem Kärntner Landesrat Schober und dem Generaldirektor der Großglockner Hochalpenstraßen AG Günther Köllensperger mit einem Steyr-Daimler aus dem Jahr 1919 mit 40 PS von Ferleiten zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Nach einem Kilometer begann der Motor zu stottern und blieb schließlich ganz stehen - verrußte Zündkerzen waren die Ursache. Nach einer Unterbrechung, die die Herrschaften zu einer Jause nutzen, ging die Fahrt dann anstandslos bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe weiter.[1]
2010er-Jahre
Am 31. Juli 2013 meldete die Pressestelle der Großglockner Hochalpenstraßen AG: "Weltsensation: Das Oldsmobile 6 C (Baujahr 1904) hat den Großglockner bezwungen".
Anlässlich des 80. Jubiläums der Großglockner Hochalpenstraße fand am 9. August 2015 Oldtimer-Segnung auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe statt.
Besucherzentrum auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
- Hauptartikel Besucherzentrum Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Die Ausstellung "Großglockner" mit verschiedenen Schwerpunkten ist im Besucherzentrum eingerichtet. Im Glocknerkino beeindrucken faszinierende Impressionen des Großglockners vom Universumfilmer Georg Riha und der Glockner-Panorama-Raum. Ergänzt wird das Besucherzentrum noch durch die Sonderschau "WasserLeben" sowie dem Harmonieraum und einen Kraftraum, wo die verschiedenen Energiefelder der Region um den höchsten Berg Österreichs untersucht werden.
Seit 7. Juli 2011 wird im Besucherzentrum die Dauerausstellung "125 Jahre Automobilismus" mit wechselnden Schwerpunkten gezeigt.
Gletscherbahn
- Hauptartikel Gletscherbahn Pasterze
Die Gletscherbahn führt Nationalparkplatz hinunter in den Nähe des heutigen östlichen Randes der Pasterze. Diese ist als einzige Einrichtung entlang der Großglockner Hochalpenstraße extra zu bezahlen. Für eine Besichtigung der Pasterze sollte man mit der Gletscherbahn etwa eine Stunde einplanen, geht man zu Fuß gute zwei Stunden.
Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte
- Hauptartikel Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte
Am "Panoramaweg Kaiserstein" ist diese 1998 errichtete Besucherattraktion zu finden. Der markante Turm aus Glas und Holz symbolisiert einen Bergkristall. Im Inneren des Gebäudes können mit Hilfe ausgesucht leistungsstarker optischer Geräte Tiere in freier Wildbahn (Steinböcke), aber auch Bergsteiger bei der Großglocknerbezwingung beobachtet werden.
Beliebte Wanderwege ausgehend von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
- Panoramaweg Kaiserstein
- Hauptartikel Panoramaweg Kaiserstein
Dieser führt oberhalb des Parkhauses Freiwandeck vorbei an der Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte und dem Kaiserstein zum ehemaligen Kaiser Franz Josef Haus. Von diesem Panoramaweg hat man einen eindrucksvollen Blick auf die gesamte Bergwelt und über die Pasterze.
- Gamsgrubenweg
- Hauptartikel Naturlehrweg Gamsgrube
Diesen einmaligen Alpen-Panoramaweg hoch über der beeindruckenden Gletscherlandschaft der Pasterze mit Eisabbruch, Moräne und Gletscherzunge kann man gemütlich erwandern. Aktuell (2024) ist er jedoch aufgrund von Steinschlaggefahr nur zu einem Teil begehbar.
Am Ende des Weges, nach knapp einer Stunde Wanderung, kann man eine außerordentliche Rarität in den Alpen bestaunen: Gigantische Gletscherschliffe. Das sind auffallend glatte Felsen, die der mittlerweile abgeschmolzene Gletscher einst regelrecht poliert hatte. Denn ein Kubikmeter Eis wiegt fast eine Tonne. Ein langsam gleitender Gletscher von zehn Meter Dicke fräst somit den Fels mit fast zehn Tonnen Gewicht je Quadratmeter ab. Auf dem Weg dorthin kommt man am Sonderschutzgebiet Gamsgrube vorbei.
Unterhalb des Gamsgrubenweges fällt eine eigenartige Linie auf. Oberhalb Bewuchs mit Gras und Blumen, unterhalb nichts als glatter Fels. Diese Linie markiert den Höchststand der Pasterze um 1856, als Kaiser Franz Joseph I. bis zu der nach ihm benannten Höhe aufgestiegen ist.
- Gletscherweg Pasterze
Ein gesicherter alpiner Steig (Gehzeit ca. 30 Minuten hinunter, herauf ca. eine Stunde) führt direkt auf den Pasterzengletscher. Es besteht auch die Möglichkeit, die kostenpflichtige Gletscherbahn zu benützen. Von der Pasterze führt der Pasterzenweg mit seinen "Stoamandl'n" über den Margaritzen-Stausee weiter zum Glocknerhaus.
Unterhalb des Wasserfallwinkels war die Pasterze im Sommer 2007 noch rund 120 Meter dick. Die Reibkraft des Gletschers ist dort enorm. Der abgeriebene Sand sammelt sich unter dem Gletscher. Aufgrund des anhaltenden Abschmelzens der Pasterze hat sich bereits ein See am Ende der Pasterze gebildet, der Sandersee.
Sonstiges
Der Künstler Johann Weyringer schuf 2004 die Gestaltung des Nationalparkplatzes mit einer begehbaren Skulptur, dem steinernen, von einem monumentalen Boot gekrönten "Wellenberg".
Bis 2016 stand etwas unterhalb des Gamsgrubenweges die Hofmannshütte, die abgerissen wurde.
Veranstaltungen
Historische Bilder
1935/1936: Blick von der historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe hinunter auf dem damaligen Endparkplatz, dem heutigen Parkplatz Kaiser-Franz-Josefs-Höhe I. Dahinter sieht man die Pasterze, die fast bis an den Parkplatz reichte.
weitere Bilder
Kaiser-Franz-Josefs-Höhe – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- Großglockner Magazin, Ausgabe Frühling 2006 der Großglockner Hochalpenstraßen AG
- Prospektmaterial der Großglockner Hochalpenstraßen AG, Stand 2011
- Nationalpark Hohe Tauern Magazin
Einzelnachweis
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 4. August 1975, Seite 5