Imlauer Hotel Pitter


Das 4-Sterne-Superior Imlauer Hotel Pitter (mit dem Café Pitter, einst ein Kaffeehaus) in der Stadt Salzburg war zunächst die Bergerbräu-Bierhalle gewesen.
Geschichte
Das Bergerbräuhaus hatte seinen Braubetrieb von 1408 bis 1903 in der Stadt Salzburg in der Linzer Gasse (später war dort das Central-Kino). Das Bräu selbst, also die Ausschank, befand sich seit 1864 jedoch in der heutigen Rainerstraße, damals Westbahn-Straße.
Das Hotel Pitter wurde von 1885 bis 1888 unter Karl und Babette Pitter erbaut. Für die Planung und Ausführung war die Baufirma Ceconi verantwortlich. Von Ihnen wurde das Gast- und Einkehrwirtshaus in ein zweistöckiges Hotel umgebaut, das Hotel Pitter.
Ab 1908 betrieb Bernhard Girstenbrey im Hotel Pitter das kinematographische[1] Theater "Elektra", also ein "Urkino".
1914 übernahm Jean Peyerl das Hotel samt Salzburger Volkskeller.
Elisabeth und Josef Reitter erwarben das Hotel Pitter im Jahr 1918 und bauten es zum größten Hotel Salzburgs aus.[2]
Bei den Umbauarbeiten 1926 entstand dann der Pitterkeller. Dabei wurde zudem die ehemalige Bierhalle an der Auerspergstraße in ein Kaffeehaus umgewandelt, das Café Pitter. 1927 wurde es im Erwerbsverzeichnis der Stadt Salzburg als "größtes Konzertcafé Salzburgs" angepriesen.
1931 wurde es von Reitter umgebaut und erweitert. Die Bauarbeiten wurden von Stadtbaumeister Dorigo & Mastnak (Bayerhamerstraße 31) ausgeführt. Die neuen Räume wurden nach Entwürfen des Architekten Dr. techn. Stephan Fayans, Wien, ausgeführt, die Einrichtung der Gesellschaftsräume, des Bankett- und Konferenzsaals ausgeführt von der Möbelfabrik Sigm. Oppenheim, Wien.[3]
Im Jahr 1938 starb Josef Reitter und hinterließ das Hotelunternehmen seinem einzigen Sohn Dr. Franz Binder, der das Hotel noch jahrelang betrieb.[4]
Karl Fellner übernahm zusammen mit seiner Frau 1958 den Betrieb in zweiter Generation. 1966 gab es dann nochmals Um- und Erweiterungsbauten, bevor das Haus in den 1990er-Jahren zum 5-Sterne-Hotel umgebaut wurde.
2007 wurde das Hotel in Georg Imlauers Gruppe "Imlauer Hotels & Restaurants" einverleibt und nach einem neuerlichen Umbau im Jahr 2008 wieder eröffnet.[5]
Das Imlauer Hotel Pitter in neuem Glanz
Nach der Renovierung und einer dreimonatigen Schließung des Hauses ist das legendäre Hotel Pitter in Salzburg seit 1. Mai 2014 wieder geöffnet. Hotelier Georg Imlauer investiert rund 25 Millionen Euro zwischen 2014 bis Mitte 2018. Auch der legendäre Pitterkeller, in dem in den 1990er-Jahren Spieler und Fans die Siege von Austria Salzburg feierten, ist wieder offen und bietet ein uriges, gemütliches Ambiente, wie in den guten alten Zeiten.
Im wahrsten Sinne des Wortes "gekrönt" wird das Imlauer Hotel Pitter Salzburg seit 17. November 2014 vom Imlauer Sky - Bar & Restaurant. Für einen schönen Ausblick über die Altstadt von Salzburg und die Berge wurde das Hotel aufgestockt. Im 6. Stock ist neben dem Panorama-Restaurant samt Bar auch ein neuer Fitnessbereich für die Hotelgäste entstanden.
Im Innenhof wurde ein weiteres Herzstück des Hotels neu gebaut. Das sogenannte "Juwel für Events in Salzburg", das Pitter Event Center, ist seit Oktober 2014 in Betrieb und bietet insgesamt 1 200 m² 12 Veranstaltungsräume.
Der größte Raum namens Pitter Saal bietet 450 m² und besonders viel Tageslicht, da dieser von sechs Glaskuppeln überdacht ist. Darüber hinaus ist der Pitter Saal flexibel teilbar in sechs Sektionen. Ähnlich wie in der ersten Blütezeit, finden dort nun wieder Bälle, Weihnachtsfeiern und Konferenzen mit illustren Gästen statt.
Imlauer will damit an die Zeit von 1885, als die Familie Pitter das Hotel erwarb, bis 1938 anschließen. Auch bei der Gestaltung lehnt er sich an den damaligen Stil an, wie schon im Eingangsbereich ersichtlich ist. Dieser wurde wieder so ähnlich gestaltet wie vor der Zerstörung des Hotels durch einen Bombenangriff am 17. November 1944. Den Vorbau mit Betonsäulen, den die Amerikaner nach dem Krieg errichtet haben, hat Imlauer entfernen lassen.
Im nun hellen Foyer kommen die alten Säulen aus Untersberger Marmor wieder zur Geltung. Der Boden besteht aus istrischem Marmor und die Vertäfelungen aus Moorholz. Imlauer wollte einen freundlichen, offenen Eindruck erzeugen und an die Architektur der Zwischenkriegszeit erinnern. In den letzten Jahrzehnten sei vieles im Haus umgebaut worden, sagt Imlauer. "Wir haben viele Fehler entdeckt und nun drei Jahre an einem Gesamtkonzept geplant. Wir hatten den Wunsch, dass das Haus zu alter Schönheit zurückkehrt. Unterstützung bekamen wir dabei von der Altstadtkommission."
Im Pitterkeller bleibt alles beim Alten. Neu ist nur, dass der Eingang wieder an die Ecke Rainerstraße verlegt wird, wo er früher war. Imlauer sagt, das sei besser für das Wirtshaus und auch besser für die Anrainer.
Darüber hinaus ließ der Hotelier eine Chronik des Pitter schreiben. Vieles ist in dieser über die bewegte Geschichte zu erfahren. So sollen die Amerikaner nach dem Krieg das Haus mit Material aufgebaut haben, das aus Berchtesgaden kam und für Hitlers geplante Alpenfestung bestimmt war.
Vor dem Hotel Pitter erinnert, seit dem 3. Juli 2014 ein Stolperstein an ein Opfer des Nationalsozialismus: Franziska Alderwerelt, die dort einige Jahre logierte.
Namenswechsel
Bis 31. Dezember 2017 wurde das Hotel unter dem Namen Hotel Crowne Plaza Salzburg - The Pitter als Franchise-Unternehmen der Hotelkette Crowne Plaza geführt. Mit dem Schritt in die Unabhängigkeit wollte die Hoteliersfamilie Imlauer sicherstellen, dass das 'Imlauer Hotel Pitter Salzburg' ein Ort mit Persönlichkeit, individuellem Service und Charme bleibt.
Passend zum neuen Namen erhielt das Haus 2018 auch eine neue Fassade. Zudem sind alle 192 Hotelzimmer bis Mitte Mai 2018 komplett neu renoviert worden. Georg Imlauer hat damit das Kunststück einer "Rundum-Erneuerung" des renommierten Hotels innerhalb von vier Jahren geschafft. Seit Anfang Mai ist das Hotel zudem offiziell als 4-Stern Superior Hotel klassifiziert.
Weblinks
Quellen
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
- Zur Planung und Errichtung: Walburg Schobersberger: Baumeister einer Epoche. Das gründerzeitliche Wirken der Baumeister- und Architektenfamilie Ceconi in Stadt und Land Salzburg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 125, S. 703–729. Salzburg 1985.
- Walburg Schobersberger: Vom Cafégewölb zum Literatencafé. In: Salzburg Archiv (Schriftenreihe des Vereins Freunde der Salzburger Geschichte) Band 20 (1995), S. 321 - 358.
- Salzburger Nachrichten, 21. September 1984 (Archiv SN) sowie 2. Mai 2014, ein Beitrag von Anton Kaindl: "Das Hotel Pitter in altem Glanz"
- www.sn.at, Hotel wird wieder zu Imlauer Hotel Pitter, abgefragt am 1. Jänner 2018
Einzelnachweise
- ↑ siehe Wikipedia Kinematograph
- ↑ Siegfried Göllner, Die Stadt Salzburg im Jahr 1938. Zeitungsdokumentation, 20. Jänner 1938.
- ↑ ANNO, Das interessante Blatt, Ausgabe vom 2. April 1931, Seite 12
- ↑ Artikel Franz Binder.
- ↑ Quellen siehe www.gast.at und blogs.salzburg.com