Salzburger Stadtmarathon
Der Salzburg Marathon ist eine Laufveranstaltung über die klassische Marathondistanz von 42,195 Kilometern. Er firmierte von 2004 bis 2011 als AMREF Marathonlauf.
Einleitung
Er ist Salzburgs größte Lauf- und Breitensportveranstaltung. Neben dem Marathon werden noch ein Halbmarathon, ein 10-km-Lauf und ein Genusslauf über fünf Kilometer angeboten. Außerdem gibt es einen Staffelmarathon. Der Salzburg Marathon findet jährlich im Frühling statt. Bereits am Vortag laufen übrigens Kinder und Jugendliche beim Junior-Marathon um die Wette. Auch die Präsentation verschiedener Sportarten steht regelmäßig auf dem Programm. Seit 2018 ist der Salzburger Frauenlauf in das Veranstaltungswochenende eingebunden.
Geschichte
Der Salzburger Stadtmarathon, die Ur-Variante des Laufs, wurde vier Mal ausgetragen. Nach der Premiere 1976 dauerte es sieben Jahre, ehe sich der veranstaltende Verein ASV Salzburg ein weiteres Mal an die Organisation wagte. Drei Auflagen gelangen in den 1990er-Jahren, ehe Marathonläufe vorläufig nicht mehr stattfanden. Erst ein neuer Laufboom führte zur Etablierung des "AMREF Marathonlaufs" ab 2004.
Die Austragung 2005 war wegen organisatorischer Probleme in Frage gestellt. Eine bereits verkündete Absage durch den Veranstalterverein ASV Salzburg wurde durch ein Machtwort von Bürgermeister Heinz Schaden rückgängig gemacht. Seither fungiert Johannes Langer als Veranstalter. 2007, 2009, 2012, 2014 und 2016 war die Veranstaltung zugleich österreichische Staatsmeisterschaft im Marathonlauf, 2012 holte sich mit Karl Aumayr aus Lamprechtshausen ein Salzburger den Staatsmeistertitel. Die Streckenrekorde liegen bei 02:14,49 Stunden bei den Herren (Viktor Bushendich-Chelokoi/2011) und bei 02:35,05 Stunden bei den Frauen (Risper Kimayo/2011).
Der für 17. Mai 2020 angesetzte Marathon wurde am 24. März aufgrund der Infektionskrankheit Covid-19 abgesagt. Auch 2021 konnte der Marathon deshalb nicht stattfinden.
Strecke
Eine Halbmarathonstrecke (21,097 Kilometer) ist zwei Mal zu durchlaufen. Sie startet in der aktuellen Version im Bereich Ferdinand-Hanusch-Platz/Griesgasse und endet auf dem Max-Reinhardt-Platz. Von 2017 bis 2018 bildeten der Mirabellplatz und der Kurgarten das Start- und Zielgelände. Die Strecke verläuft via Rudolfskai, Hellbrunner Straße und Hellbrunner Allee zum Schloss Hellbrunn und über den Eichetwald via Berchtesgadener Straße zum Schloss Leopoldskron, über Riedenburg und Mülln zur Lehener Brücke und durch die Neustadt zurück zum Ziel.
Ursprünglicher Start- und Zielort war der Bereich Residenzplatz/Mozartplatz. Auf Grund der steigenden Teilnehmerzahlen und des Platzbedarfs für die Logistik der Veranstaltung inklusive Anmelde- und Versorgungsbereich erfolgte eine Übersiedlung in den Festspielbezirk.
Bereits von 2010 bis 2012 befand sich der Start auf dem Ferdinand-Hanusch-Platz und das Ziel auf dem Max-Reinhardt-Platz. Wegen eines Paralleltermins im Festspielhaus kehrte das Ziel 2013 auf den Residenzplatz zurück, was bis 2016 unverändert blieb.
Bis 2006 verlief die Strecke im südlichen Teil nur bis zum Leopoldskroner Weiher, dafür wurde im Norden der Traklsteg sowie eine Schleife am Glanbach entlang einbezogen.
Die Marathonläufer absolvieren die 21,097 Kilometer lange Runde zwei Mal. Die Strecke wird nach AIMS-Kriterien vermessen, so dass Rekorde und Qualifikationsnormen für alle Teilnehmer Gültigkeith haben.
1976
Am 11. September 1976 erlebte Salzburg seine Marathonpremiere, die Veranstaltung wurde zugleich als Staatsmeisterschaft gewertet. Start und Ziel war auf dem ASV-Platz in Itzling. Nach einer Schleife bis zum Müllner Steg wurde am linken Salzachufer bis ins Salzachseegebiet gelaufen, dort fünf Runden zu je 7 Kilometern absolviert, ehe es zurück ins Ziel ging. Rund 120 Teilnehmer waren am Start, der Drittplatzierte Franz Pumhösl (Eisenerz) wurde als bester Österreicher in 2:29:56 Stunden Staatsmeister. Georg Hohenwarter vom ÖTB Salzburg überraschte als Gesamtzehnter und bester Salzburger bei seinem Marathondebüt (02:34:55). Franz Grünwald vom ASV Salzburg kollidierte mit einem Hund und kam in 02:37:23 ins Ziel.
Mit dabei war auch Ausdauersportlegende Dolfi Gruber aus Wien (56 Jahre, 03:02:04 Stunden).
1983
Am 25. September 1983 startete der Lauf als "Stadtmarathon" auf dem Mirabellplatz. 110 Teilnehmer waren am Start, unter ihnen auch die zwölfjährige Salzburgerin Monika Frisch, die bei ihrer Marathonpremiere in 03:35 Stunden Platz zwei bei den Frauen holte.
1994
Erneut war Salzburg Schauplatz der Marathon-Staatsmeisterschaft. Die Strecke, wieder mit Start- und Zielort Itzling, verlief weitgehend am Salzachufer entlang sowie durch die Alpenstraße. Der Tiroler Gerhard Hartmann bescherte seinem Salzburger Klub, dem USV Weißbach, Rang 2 in 02:27:52, Thomas Frühwald vom ASV Salzburg wurde Vierter (2:28:44).
1995
Thomas Frühwald feiert in persönlicher Bestzeit einen Heimsieg. An der Streckenführung wurden keine wesentlichen Änderungen vorgenommen.
1996
Überlegener kenianischer Sieg durch Joseph Otieno Maisiba in 02:23:03. Hubert Putz (Union Salzburg) läuft in 02:41:49 als Neunter und bester Salzburger ins Ziel, Sandra Schmidt (Schwarzach, 03:21:17) wird Gesamt-Fünfte.
Statistik
Jahr | Datum | Gesamtsieger | Land/Klub | Zeit | Gesamtsiegerin | Land/Klub | Zeit | Teilnehmer |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1976 | 11. September | Rüdiger Grube | GER | 02:25:16 Std. | Irmgard Schuster | AUT/Salzburg | 03:10:04 Std. | ca. 120 |
1983 | 25. September | Gottfried Haller | AUT/Kitzbühel | 02:35:28 Std. | Monika Naskau | AUT/Salzburg | 03:00:11 Std. | ca. 110 |
1994 | 2. Oktober | Max Wenisch | AUT/HSV Melk | 02:26:18 | Andrea Hofmann | AUT/TS Innsbruck | 02:51:38 | |
1995 | 1. Oktober | Thomas Frühwald | AUT/ASV Salzburg | 02:25:18 | Brigtte Katsmarik | AUT/St. Andrä-Wördern | 03:13:32 | 414 |
1996 | 29. September | Joseph Otieno Maisiba | KEN | 02:23:03 | Silvia Nußbaumer | AUT/Dornbirn | 02:57:17 | ca. 400 |
Sieger und Teilnehmerzahlen
Jahr | Datum | Gesamtsieger | Land/Klub | Zeit | Gesamtsiegerin | Land/Klub | Zeit | Teilnehmer im Ziel |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2004 | 25. April | Peter Ndirangu | KEN | 02:19:25 Std. | Eva Trost | GER/LG Rupertiwinkl | 02:47:02 Std. | 569 |
2005 | 24. April | Josephat Kiprono-Rotich | KEN | 02:21:46 | Lucia Mwihaki-Kimani | KEN | 02:48:20 | 185 |
2006 | 30. April | Josephat Kiprono-Rotich | KEN | 02:27:42 | Sabine Hofer | AUT/LAC Salzburg | 02:56:31 | 408 |
2007 | 13. Mai | Mike Rotich | KEN | 02:18:41 | Eva-Maria Gradwohl | AUT/Happy Lauf Anger | 02:46:31 | 568 |
2008 | 4. Mai | John-Kiprono Kirwa | KEN | 02:18:52 | Sabine Hofer | AUT/LAC Salzburg | 02:54:01 | 403 |
2009 | 3. Mai | Christian Pflügl | AUT/LCAV doubrava | 02:23:32 | Ursula Bredlinger | AUT/LT Burgenland | 02:49:20 | 596 |
2010 | 16. Mai | Thomas Ngelel | KEN | 02:20:30 | Viola Bor-Chepting | KEN | 02:39:34 | 515 |
2011 | 15. Mai | Victor-Bushendich Chelokoi | KEN | 02:14:49 | Risper Kimaiyo | KEN | 02:35:05 | 535 |
2012 | 6. Mai | Martin Kiprugut-Kosgei | KEN | 02:16:36 | Joan Rotich | KEN | 02:36:08 | 645 |
2013 | 5. Mai | Eliud Kiplagat | KEN | 02:14:16 | Joan Rotich | KEN | 02:36:10 | 745 |
2014 | 4. Mai | Edwin Kemboi | KEN/AUT* | 02:22:00 | Nancy Rotich | KEN | 02:48:30 | 955 |
2015 | 3. Mai | Karl Aumayr | AUT | 02:26:08 | Shewaye Gemechu Debelu | ETH | 02:45:09 | 924 |
2016 | 1. Mai | Temesgen-Habtemariam Bekele | ETH | 02:23:10 | Fatuma-Usen Tayr | ETH | 02:39:14 | 1038 |
2017 | 7. Mai | Hosea Kiprotich Rutto | KEN | 02:17:48 | Tunde Szabo | HUN | 02:54:06 | 780 |
2018 | 6. Mai | Wesley Kemboi | KEN | 02:19:26 | Teresiah Omosa | KEN | 02:43:23 | 838 |
2019 | 19. Mai | Victor Kipchirchir | KEN | 02:17:02 | Gadise-Gudisa Negesa | KEN | 02:46:36 | 711 |
2022 | 15. Mai | Mario Bauernfeind | AUT/KUS Pro ÖBV Team | 02:22:27 | Barbara Molnar | UNG | 03:02:10 | 702 |
(*) Der in Klagenfurt lebende Edwin Kemboi erhielt wenige Wochen nach dem Bewerb die österreichische Staatsbürgerschaft. Als Läufer des LAC Klagenfurt wurde er als Staatsmeister gewertet.
Quellen
- Veranstalter-Homepage
- Salzburger Nachrichten
- Pentek Timing