Fluglinien am Salzburger Flughafen

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Historische Flugtickets aus den 1960er- und 1970er-Jahren von Austrian Airlines.
Historische Flugtickets aus den 1960er- und 1970er-Jahren von Austrian Airlines.
Historische Flugtickets aus den 1960er- und 1970er-Jahren von verschiedenen Fluglinien.
Historische Flugtickets aus den 1960er- und 1970er-Jahren von verschiedenen Fluglinien.

Salzburg war stets der zweitwichtigste Flughafen für Fluglinien, die in Österreich vertreten waren und es noch sind. Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Fluggesellschaften, ein eigener Artikel beschäftigt sich mit Charterflug.

Geschichte

Die Anfänge

Den ersten Liniendienst vom und zum Salzburger Flughafen flog die deutsche Luft Hansa, wie sie sich damals noch schrieb, vier Wochen lang im Sommer 1925 täglich zwischen München, Salzburg und dem Flugplatz Reichenhall-Mayerhof. Die Österreichische Luftverkehrs AG (ÖLAG) nahm zwischen 1. und 20. November 1925 die Flüge zwischen Wien, Salzburg und Innsbruck zur Probe auf. Die Aufnahme eines regulären Liniendienstes war für 1926 geplant, wurde dann aber erst mit 19. April 1927 tatsächlich aufgenommen. Am 31. Juli 1927 wurde kam der Liniendienst Salzburg–Klagenfurt dazu.

Im Sommer 1927 konnte die "Luft Hansa" die Strecke Wien–Salzburg–Innsbruck–Bregenz-Lindau anbieten.

1931 flogen 930 Flugzeuge mit 2 912 Fluggästen den Salzburger Flughafen an, von dem aus zusätzlich 1 604 Rundflüge starteten.

Die 1950er-Jahre

Nachdem die belgische Fluglinie SABENA am 17. Juni 1950 ihren regulären Flugdienst von Brüssel über Frankfurt nach Salzburg aufgenommen hatte, eröffnete sie am 16. Dezember desselben Jahres ein Stadtbüro beim Mönchsbergaufzug in der Gstättengasse 13. 1957 war die Adresse Griesgasse 29.[1]

1950 nahm auch die niederländische KLM (Koninklijke Luchtvaart Maatschappij) den Liniendienst zwischen Amsterdam und Salzburg über Innsbruck auf. Die Schweizer Swissair folgte dann am 26. Mai 1951 und blieb dem Salzburger Flughafen bis zu ihrem Konkurs im September 2001 treu.

1952 wurde dann Salzburg für weitere Fluggesellschaften interessant: Zu den bereits bestehenden Stadtbüros von Sabena (1957 Stadtbüro am Ferdinand-Hanusch-Platz 2[1]) und Pan American (1957 Stadtbüro am Makartplatz 1[1]) kamen noch Büros von SAS und KLM dazu. KLM hatte zunächst ein Stadtbüro in der Getreidegasse 50, später übersiedelte es an den Bürgerspitalplatz, wo es bis zur Schließung in den 1980er-Jahren blieb.[1] Leiter, ob von Anfang an oder erst später, ist dem Autor dieses Beitrags nicht bekannt, war Kelly Bartelmus bis zur Auflösung des Büros.

Am 21. Februar eröffneten die SAS (Scandinavian Airlines System, die Vereinigung der skandinavischen Fluglinien) von Kopenhagen über Frankfurt ihren Liniendienst (Hamburg–Bremen–Düsseldorf–Frankfurt–München jeden Freitag bis Salzburg; damit war New York via München von Salzburg aus in knapp 22 Stunden erreichbar). Das Stadtbüro befand sich 1957 am Makartplatz 9.[1]

Am 29. Juni folgte die JAT (Jugoslovenski Aaerotransport, aus dem ehemaligen Jugoslawien), hingegen Swissair unterbrach in diesem Jahr die Dienste.

Erst am 30. September 1952 wurden in Wien die Austrian Airlines, damals auch AUA genannt, gegründet. Übrigens flog im gleichen Jahr auch Herbert von Karajan erstmals als Starpilot durch Salzburger Lüfte. Am 13. Jänner 1958 eröffnete dann die AUA ihren Liniendienst, zunächst von Wien, mit einer Verbindung nach London. Geflogen wurde mit einer gecharterten Vickers Viscount 779. Schon am 27. März landete dann eine ebenfalls gecharterte DC-3 des Austria Flugdienstes (AFD) auf dem Salzburger Flughafen, die mit dem Landeswappen und Schriftzug Salzburg versehen war.

Mit 22. April 1955 eröffnete die britische Fluglinie BEA (British European Airlines) ihren Liniendienst nach London und gleichzeitig ihr Stadtbüro in der Griesgasse 29. Später wurde aus BEA British Airways, die weiterhin dieses Büro nutzten.

Die 1960er-Jahre

1960 war es dann auch in Salzburg soweit: Die AUA begann am 4. Juli ihre Liniendienste von Salzburg aus. Sie kam an diesem Tag von Klagenfurt mit Weiterflug nach Frankfurt und am selben Tag flog eine zweite Maschine von Wien kommend nach Genf, Schweiz. Schon zuvor, am 9. Juni war mit viel Getöse das erste Stadtbüro von AUA im Jetzelsbergerhaus am Makartplatz 1 eröffnet worden. In den 1980er-Jahren zog dann AUA weiter in die Schrannengasse neben das Dorotheum, wo heute die RUEFA ihr Reisebüro hat. Ende der 1990er-Jahre schließlich zog sie weiter nach Maxglan, direkt in den Flughafen.

Am 11. Juli 1960 taufte Erzbischof Dr. Rohracher die Vickers Viscount OE-LAL der AUA auf den Namen Wolfgang Amadé Mozart. Am 30. März 1964 fand die nächste Taufe statt: eine Caravelle der Austrian Airlines wurde unter Anteilnahme von 50 000 Schaulustigen am Salzburger Flughafen auf den Namen Salzburg getauft. Im selben Jahr nahm die AUA mit 30. Mai den Binnenflugverkehr mit der DC-3 "Edelweiß" auf.

Die Deutsche Lufthansa war zum letzten Mal im Liniendienst 1939 nach Salzburg geflogen. Neben einem Sonderflug mit Politikern an Bord gab es dann erst 1968 Ende September eine "Erstlandung" eines Charterfluges der Lufthansa mit einer BOEING 737.

Die 1970er-Jahre

Am 28. Oktober 1972 kreiste dann eine BOEING der Lufthansa , das von Palästinensern gekidnappt war, auf dem Flug zur Freipressung von drei überlebenden Terroristen des Olympiamassakers in München. Für Lärmmessungen landete am 25. März 1976 erstmals ein leises Großraumflugzeug, ein Airbus A-300 der Lufthansa . Erst am 31. März 1985 wurde der Liniendienst von Lufthansa mit Frankfurt aufgenommen.

Die 1980er-Jahre

1980 nahmen Austrian Air Services (AAS) und Tyrolean Airways Inlandsdienste auf. 1984, am 22. April, es war der Ostermontag, gab es wieder ein besonderes Ereignis: AIR FRANCE landete mit einer ihrer Concorde in Salzburg.

1985 war ein wichtiges Jahr im Aufbau von Linienflugverbindungen: Schon am 10. Februar gab es die Erstlandung einer BOEING 747, dem damals größten zivilen Personenflugzeug der Welt, von der israelischen Fluggesellschaft EL AL (beim Start waren mit an Bord 200 Pilger vom Salzburger Rupertusblatt mit dem Autor dieses Beitrags als "Chefreiseleiter"). Lufthansa begann am 31. März, am 2. Mai nahm AIR FRANCE, die französische Fluggesellschaft, Liniendienste mit Paris auf; am 17. Mai AEROFLOT, die sowjetische Gesellschaft, am 12. Juni Icelandair, die isländische Fluglinie, und am 30. April war die zweite geleaste BAC 1-11/500 von Niki Lauda von Bürgermeister Josef Reschen auf den Namen W. A. Mozart getauft worden. Es war die Wiederbelebung der Lauda Air in Partnerschaft mit dem griechischen Reiseveranstalter ITAS und der Treibstofffirma Avanti.

Die 1990er-Jahre

Ab 2000

Es folgte mehr als ein Jahrzehnt ohne wesentlichen Veränderungen. Bis sich 2001 durch den bis dahin unvorstellbaren Konkurs von SWISSAIR und dem Anschlag auf das World Trade Center in New York die Welt der Fluglinien stark und nachhaltig zu verändern begann. Auch hier in Salzburg.

Am 4. April 2001 begann dann das Zeitalter der Low Cost Carrier, auch Billigfluglinien genannt, mit dem Erstflug der irischen Fluggesellschaft Ryanair.

Heutzutage nutzt man verstärkt auch Internetportale zum Finden von günstigen Flügen in alle Welt. Diese Portale haben meist riesige Datenbanken, in denen sich neben Low Cost Carriers wie Ryanair oder AirBerlin auch renommierte, große Fluggesellschaften wie die Lufthansa oder Air France befinden, so dass der User gleich den direkten Vergleich ziehen kann.

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Salzburger Amtskalender, Ausgabe 1957, Seite 215