Salzburger Landesfremdenverkehrstag
Der Salzburger Landesfremdenverkehrstag ist eine Veranstaltung, die zunächst vom Salzburger Landesverkehrsamt organisiert, dann von der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft m.b.H., einmal jährlich stattfindet.
1957: 2. Landesfremdenverkehrstag in Badgastein
1957 fand der Landesfremdenverkehrstag am 22. Juni im Kursaal im Badgastein statt.[1]
1958: 3. Landesfremdenverkehrstag in der Stadt Salzburg
Am 12. Mai 1958 fand der 3. Landesfremdenverkehrstag im Salzburger Kongresshaus unter Vorsitz von Landeshauptmann Dr. Josef Klaus statt. Stadtrat Dr. Walter Vavrovsky bezeichnete in seiner Rede den Fremdenverkehr "als großes Phänomen unserer Zeit", sprach davon, dass der Fremdenverkehr in erster Linie ein menschliches und kein kommerzielles Anliegen sein soll. Landesverkehrsdirektor Hofrat Dr. Johann Manzano referierte zum Thema "Dynamik und Aufgabe des Salzburger Fremdenverkehrs".[2]
1959: 4. Landesfremdenverkehrstag in der Stadt Salzburg
Der 4. Landesfremdenverkehrstag fand am 2. Juni 1959 statt. Er stand unter dem Motto "Die menschliche Note im Fremdenverkehr". Sektionsrat Dr. Gatscha teilte mit, dass eine Reihe von Ansuchen zur Errichtung von Seilbahnanlagen im Land Salzburg aus ERP-Mitteln genehmigt wurden. Insgesamt wurden 17,3 Millionen Schilling für folgende Seilbahnen genehmigt: Zwölferkogel Skilift G.m.b.H. Hinterglemm, Saalbach (zwei Millionen), Untersbergbahn G.m.b.H. (neun Millionen), Zwölferhorn Seilbahn G.m.b.H. Saustall Alpenlift St. Gilgen (1,8 Millionen), Obertauern-Seilbahn G.m.b.H. (3,3 Millionen), Salzbergbahn, Zinkenkogellift Hallein (1.209.000,--). Bisher, ohne die angeführten Kredite, wurden zum Bau von Seilbahnen und Liften im Land Salzburg rund 25 Millionen Schilling an ERP-Mitteln ausbezahlt.[3]
1960: 5. Landesfremdenverkehrstag in der Stadt Salzburg
Der 5. Landesfremdenverkehrstag fand zweitägig am 2. und 3. Mai 1960 im Salzburger Kongresshaus statt. Dabei stellten sich die Landgemeinden gegen den Aufteilungsschlüssel aus den Mitteln des Fremdenverkehrs-Förderungsfonds. Wie Bürgermeister Färbinger aus Lofer feststellte, bringen die Gemeinden des Landes 37 Prozent und die Stadt Salzburg 63 Prozent der Gelder für den Fremdenverkehrs-Förderungsfonds auf. Die Stadt Salzburg erhalte aber auf dem Umweg über die Salzburger Festspiele allein 76,8 Prozent. Diese Förderungsmittel würden ausschließlich für die Hauptsaison im Sommer ausgegeben, während es doch wichtig wäre, die Winter-, die Vor- und Nachsaison auszubauen.[4]
1961: 6. Landesfremdenverkehrstag in der Stadt Salzburg
Der 6. Landesfremdenverkehrstag fand am 14. und 15. April 1961 im Kaisersaal der Alten Residenz statt.[5] Am Landesfremdenverkehrstag nahmen rund 200 Bürgermeister und Obmänner von Fremdenverkehrsvereinen teil.[6]
1963: 8. Landesfremdenverkehrstag in der Stadt Salzburg
Der 8. Landesfremdenverkehrstag fand am 14. und 15. Dezember 1963 im Kaisersaal der Alten Residenz statt.[7] Im Rahmen des Landesfremdenverkehrstags überreichte Landesrat Walter Leitner das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um den Fremdenverkehr an Bürgermeister der Stadt Salzburg Alfred Bäck, den Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße und der Gerlos Alpenstraße Hofrat Dipl.-Ing. Franz Wallack und Regierungsrat Kuno Brandauer.
1964: 9. Landesfremdenverkehrstag in der Stadt Salzburg
Der 9. Landesfremdenverkehrstag fand am 9. und 10. Dezember 1964 im Salzburger Kongresshaus statt. Die "Salzburger Nachrichten" schreiben als Titel "Fremdenverkehr: Keine Kirchturmpolitik." Pressereferenz Proksch warnte aufgrund seines Fachwissens davor, in der Werbung zu viel zu versprechen.[8] Am zweiten Tag wurde auf den "Straßennotstand" im Land hingewiesen, der den Fremdenverkehr gefährde. Landeshauptmann DDr. Hans Lechner erklärte, wenn nicht bald durch Untertunnelung des Mönchsberges der Weg zur Fußgängerstadt Salzburg freigemacht werde, sei eine weitere Expansion in der Landeshauptstadt ernstlich in Frage gestellt. Für 1965 war die Verbannung von Autobussen und Wohnwagen aus der Innenstadt geplant. Landesverkehrsdirektor Hofrat Manzano bezeichnete die Schaffung einer Nord-Südverbindung im Land als unerlässlich und plädierte für eine Tauernschnellstraße als Mautstraße.[9]
1965: 10. Landesfremdenverkehrstag in der Stadt Salzburg
Der 10. Landesfremdenverkehrstag fand am 6. und 7. Dezember 1965 statt.[10]
1966: 11. Landesfremdenverkehrstag in der Stadt Salzburg
Der 11. Landesfremdenverkehrstag fand am 12. und 13. Dezember 1966 statt.[11]
1967: 12. Landesfremdenverkehrstag in der Stadt Salzburg
Der 12. Landesfremdenverkehrstag fand am 12. und 13. Dezember 1967 statt. Die Schlagzeilen der Tagung: Tourismus wird zu wenig unterstützt. Kampf gegen Nachlässigkeiten und Schlampereien. Preisgünstige Urlaubsangebote zur Hebung der Konkurrenzfähigkeit [des bereits einsetzenden Charterflugverkehrs in den Süden Europas]. Bürgermeister Peter Mitter senior von Saalbach sprach sich für die volle Kapazitätsausnutzung des Salzburger Flughafens. Es sei nicht einzusehen, dass eine große Gruppe, nämlich der Fremdenverkehr, einer kleinen Gruppe wegen (Flughafenanrainer) geschädigt werde. Hofrat Manzano verlangte neuerlich eine völlige Aufhebung des Nachtflugverbots.[12]
1968: 13. Landesfremdenverkehrstag in der Stadt Salzburg
Der 13. Landesfremdenverkehrstag fand am 29. Oktober 1968 statt.[13]
1969: 14. Landesfremdenverkehrstag in der Stadt Salzburg
Der 14. Landesfremdenverkehrstag fand am 12. Dezember 1969 im Salzburger Kongresshaus statt. Man freute sich darüber, dass es in diesem Jahr mehr Ausländernächtigungen gab als in Kärnten (das touristische Jahr dauert immer von Oktober bis Oktober). Landesverkehrsdirektor Hofrat Manzano beklagte sich, dass die "Austrian Airlines" nicht imstande sei, täglich zeitgünstige Verbindungen in die Bundesrepublik Deutschland einzurichten. Man müsse mit anderen europäischen Fluglinien Verhandlungen aufnehmen. Der Obmann der Bundessektion Fremdenverkehr Kommerzialrat Fink sagte, dass Österreich Gefahr laufe, im Tourismus von Italien, Jugoslawien und Spanien überflügelt zu werden, da dort der Tourismus nicht übersteuert und mehr gefördert werde als in Österreich. Er warf auch die Frage auf, woher das Geld für die Qualitätsverbesserung. Man könne sich nicht über Nacht vom Massentourismus auf den Edeltourismus umstellen.
Im Rahmen des Landesfremdenverkehrstags überreichte Landeshauptmann DDr. Hans Lechner das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um den Fremdenverkehr an Ministerialrat Leopold Janisch (Verkehrsministerium), Hotelier Erwin Linsinger (Badgastein), Bürgermeister von Saalbach Peter Mitter senior und Ministerialrat Josef Popinger (Wien. Ministerialrat Langer-Hansel lehnte die Übernahme des Ehrenzeichens ab, um nicht in den Verdacht zu kommen, ein Bundesland zu bevorzugen.
Das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um den Fremdenverkehr erhielten Friedrich Breitfuß (Saalbach), Ing. Anton Ferner (Zell am See), Franz Germann (Mittersill), Gertrude Giebisch (Stadt Salzburg), Peter Heidegger (Abtenau), Hans Herzog (Maria Alm), Alois Hölzl (Wald im Pinzgau), Hans Jascha (Stadt Salzburg), Käthe Kalkschmid (Bad Hofgastein), Erna Kommik (Hallein), Edeltraud Plieseis (Wagrain), Thea Manzl (Großgmain), Anton Maringer (Abtenau), Anna Matula (Mauterndorf), Insp. Georg Rettenbacher (Eugendorf), Peter Richer (Zell am See), Gertrud Rußegger (Krimml) und Direktor Paul Steiner (Seekirchen).[14]
1987: 32. Landesfremdenverkehrstag von spektakulärer Panne überschattet
- "Paradies von oben" ohne Lifte
- Teurer Prospekt mit Plan aus Nachkriegszeit - "Verursacher sollen gehen"
Den 32. Landesfremdenverkehrstag im Salzburger Kongresshaus überschattete Freitagnachmittag, den 4. Dezember 1987, eine höchst peinliche Panne.
Ein aufwendiger, 26 Seiten umfassender Farbprospekt unter dem Motto "Salzburger Land, eine kleines Paradies" enthielt eine Salzburg-Karte, die aus der Nachkriegszeit stammen dürfte. Sie zeigte keine Tauernautobahn (1980 durchgehend fertigstellt), Lifte in Obertauern, Radstadt, Altenmarkt im Pongau, Flachgau, Wagrain, St. Johann im Pongau, Mühlbach am Hochkönig, Dienten am Hochkönig, Maria Alm, Saalfelden und in den Orten den Oberpinzgaues waren nicht eingezeichnet.
Der neue Landesparteiobmann der FPÖ LAbg. Volker Winkler aus Rauris, verlangte, die Verantwortlichen sollten das Produkt aus eigener Tasche bezahlen oder ihre Funktionen zurücklegen.
Der neue, ebenfalls schon umstrittene Werbeslogan SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft lautet: "Salzburger Land, ein kleines Paradies". "Paradies von oben", hieß die Überschrift zur veralteten Landkarte. Kompromisslose Umweltschützer würden das, was die Karte wiedergab, tatsächlich als paradiesischen Zustand bezeichnen.
Die Vertreter der Fremdenverkehrswirtschaft waren über die Panne empört.
Zum Werbespruch selbst sagte der resortzuständige Landesrat Arno Gasteiger im Kongresshaus, es sei sehr wohl gerechtfertigt, von kleinen Paradiesen im Land Salzburg zu sprechen. Viele Einwände habe es gegeben. Die Salzburger bezeichneten aber ihr Land als kleines Paradies, ohne die vielen Probleme zu ignorieren.
Salzburg verzeichnete in der Winter- und Sommersaison 20,9 Millionen Nächtigungen. Das Devisenaufkommen aus dem Fremdenverkehr stieg auf 17,5 Milliarden Schilling.
Zur Kritik am neuen Fremdenverkehrsgesetz und an der SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft sagte Landesrat Gasteiger, er trage ihr Rechnung, im ersten Jahr könne aber nicht alles bereits auf festen Schienen laufen.[15]
Quellen
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 24. Juni 1957, Seite 5
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 13. Mai 1958, Seite 6
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 3. Juni 1959, Seite 3
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 3. Mai 1960, Seite 3
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 7. April 1961, Seite 10
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 15. April 1961, Seite 7
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 14. Dezember 1963, Seite 7
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 10. Dezember 1964, Seite 7
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 11. Dezember 1964, Seite 5
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 6. Dezember 1965, Seite 2, 7. Dezember 1965, Seite 5
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 12. Dezember 1966, Seite 5
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 13. Dezember 1967, Seite 5
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 30. Oktober 1968, Seite 4
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 13. Dezember 1969, Seite 7
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 5. Dezember 1987