Bürgermeisterwahlen 2024

Bürgermeister Stichwahlen 2024 Ergebnis Übersicht.

Die Bürgermeisterwahlen 2024 waren am 10. März 2024 die siebenten Bürgermeister(direkt)wahlen des Landes Salzburg.

Allgemeines

Circa 35 von 119 Salzburger Bürgermeistern, die in der Direktwahl 2019 erfolgreich gewesen waren, kandidierten im März 2024 nicht mehr. Sie ließen ihre Amtszeit entweder im Frühjahr 2024 zu Ende gehen oder die jeweilige Gemeindevertretung hatte schon in dieser noch laufenden Periode einen Nachfolger gewählt. Ähnlich viele Neulinge wie 2024 hatte es es bei den Wahlen vor fünf Jahren gegeben. Damals waren 39 der 119 im Jahr 2014 gewählten Gemeindeoberhäupter nicht mehr angetreten.

2019 [gemeint: 2024?] lag der Frauenanteil bei den Bürgermeisterkandidaten bei 12,7 Prozent, bei den Gemeindevertretungswahlen bei 28,9 Prozent. Frauen waren also, insofern sie mit 51 Prozent den überwiegenden Teil der Salzburger Bevölkerung bildeten, aber in der Politik unterrepräsentiert.

Details zum Wahlergebnis

Kandidaten pro Gemeinde

In 31 der 119 Gemeinden kandidierte nur eine Person für das Bürgermeisteramt. In der Pinzgauer Gemeinde Fusch an der Großglocknerstraße und im Lungauer Thomatal trat überhaupt nur eine einzige Liste für die Gemeindevertretungswahl an.

Auswertung nach erfolgreichen Parteien

Mit 87 von 119 Bürgermeistern bleibt die ÖVP erneut die führende Partei auf kommunalpolitischer Ebene im Land Salzburg, um elf weniger als zuletzt. Die SPÖ stellt künftig 23 Ortschefs (plus sechs), die FPÖ zwei (plus einem), und in sieben Gemeinden gibt es Bürgermeister von Namens- oder Gemeinschaftslisten.[1] Bis auf Tamsweg (Lungau) befinden sich nun wieder alle Bezirkshauptstädte und die Landeshauptstadt in roter Hand.[2]

Mit Martin Dietrich stellt die SPÖ erstmals seit 40 Jahren wieder den Bürgermeister und die Mehrheit in Golling an der Salzach.

Zwei Gemeinden erhielten erstmals in ihrer Ortsgeschichte einen SPÖ-Bürgermeister:

Frauen an der Spitze von Gemeinden

Im Vergleich zu den letzten Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen im Jahr 2019 stieg der Anteil der Kandidatinnen: 2019 gab es 34 Bürgermeisterkandidatinnen, von denen acht tatsächlich gewählt wurden. 2024 traten 47 Frauen zur Direktwahl an, das waren 17 Prozent aller Kandidaten.[4]

Nach der ersten Wahl standen schon elf Ortschefinnen fest (fünf im Flachgau, vier im Pinzgau und je eine im Pongau und im Lungau) und nach den Stichwahlen am 24. März hätten es 16 werden können, denn in fünf der 14 Stichwahlen war eine Frau im Rennen: in Forstau, Neukirchen am Großvenediger, Puch bei Hallein, Schleedorf und in St. Johann im Pongau. Mit dem Abschluss der Stichwahlen am Palmsonntag, 25. März, waren es 14. Es gibt im Land Salzburg außerhalb der Landeshauptstadt keinen Bezirk mehr, wo nicht mindestens eine Frau regiert.

Am meisten Bürgermeisterinnen gibt es im Flachgau. Dort üben nun sechs Frauen das Amt aus.

Lediglich eine Bürgermeisterin gibt es im Tennengau mit Barbara Schweitl (SPÖ) der Gemeinde Puch bei Hallein. Sie ist die erste Bürgermeisterin in diesem Bezirk.[5]

Im Pinzgau bleibt Barbara Huber (ÖVP) Bürgermeisterin von Bruck an der Großglocknerstraße und Michaela Höfelsauer (SPÖ) regiert weiterhin in Lend. Sieglinde Islitzer-Lerch (ÖVP) ist die neue Ortschefin in Hollersbach im Pinzgau und auch in Viehhofen wurde mit Caroline Supersberger (ÖVP) erstmals eine Bürgermeisterin gewählt.

Im Pongau verdoppelte sich die Zahl der Bürgermeisterinnen:

Im Lungau wurde Waltraud Grall (ÖVP), die Bürgermeisterin der Lungauer Gemeinde Göriach, in ihrem Amt bestätigt.

Stadt Salzburg

Wahlergebnis

Für die ÖVP setzte es am Sonntag, 10. März in der Landeshauptstadt eine herbe Niederlage. Von 36,7 Prozent bei der letzten Wahl blieben nur noch 20 Prozent übrig. Spitzenkandidat Florian Kreibich musste KPÖ-Mann Kay-Michael Dankl beim Einzug in die Stichwahl um das Bürgermeisteramt den Vortritt lassen. Dabei hatte Harald Preuner (ÖVP) 2019 ebendiese noch überlegen gewonnen - und der Gegner war derselbe wie vor fünf Jahren: Bernhard Auinger (SPÖ). Mit der Wahl 2024 verlor die ÖVP das Bürgermeisteramt und die Nummer-eins-Position im [[Salzburger Gemeinderat|Gemeinderat der Stadt Salzburg. Weitere Details siehe Artikel Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2024 (Stadt Salzburg).

Im ersten Wahlgang erhielt Bernhard Auinger 29,4 Prozent aller Stimmen und musste in eine Stichwahl um das Bürgermeisteramt mit Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) gehen. Diese fand am Palmsonntag, den 24. März 2024 statt. Eine Wahlempfehlung für Auinger kam (teils indirekt) von der FPÖ, aber auch von Noch-Stadtchef Harald Preuner (ÖVP). 62,5 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen nun auf Auinger, 32 299 Stadt-Salzburger votierten letztlich für den SPÖ-Mann. Auf Dankl entfielen 19 401 Stimmen - das sind 37,5 Prozent.

Zweitbestes Stichwahlergebnis jemals

Insgesamt war das Ergebnis für den zukünftigen Bürgermeister der Stadt Salzburg das zweitbeste in der Historie. Nur einmal, im Jahr 2014, hatte ein Kandidat – Bürgermeister Heinz Schaden mit 68,9 Prozent der gültigen Stimmen – eine Stichwahl höher gewonnen. 45,9 Prozent der wahlberechtigten Salzburger hatten sich an der Stichwahl beteiligt. Dies ist der zweithöchste Wert bei einer Stichwahl in der Landeshauptstadt. Im Jahr 1999 waren 50,9 Prozent zur Wahl gegangen, aus der erstmals Heinz Schaden als Bürgermeister hervorgegangen war.

Liste der Vorzugsstimmen im ersten Wahlgang

Das Resultat nach der Auszählung der Vorzugsstimmen sah Dankl im ersten Wahlgang als die Nummer 1 in der Landeshauptstadt, gefolgt von SPÖ-Mann Bernhard Auinger.[6]

Die Details:
Name Partei Vorzugsstimmen
Kay-Michael Dankl KPÖ plus 1164
Bernhard Auinger SPÖ 1034
Florian Kreibich ÖVP 802
Paul Dürnberger FPÖ 373
Anna Schiester Grüne 676
Christoph Ferch SALZ 180
Lukas Rupsch Neos 104
Henning Dransfeld MFG 1

Hallein

In der Tennengauer Bezirkshauptstadt setzte sich Stadtchef Alexander Stangassinger (SPÖ) gegen sechs Gegenkandidaten im ersten Wahlgang überlegen mit 62,9 Prozent der Stimmen durch.[7]

Stichwahlen

Am 24. März, dem diesjährigen Palmsonntag, kam es in 14 Gemeinden zur Stichwahl um das Bürgermeisteramt.

Besonders betraf das die Stadt Salzburg, wie bereits oben geschildert.

Weitere Stichwahlen:

Im Pinzgau gibt es zwei Stichwahl-Duelle:

Bleibt noch der Flachgau. Auch hier waren drei Bürgermeisterduelle auszutragen:

In zwei Gemeinden trafen namensgleiche Kandidaten in der Stichwahl aufeinander:

Liste der Ergebnisse

Die Einzelergebnisse im Überblick. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Stimmenanzahl bei der Direktwahl.

Kandidaten und Stimmenanteile siehe unter

Stadt Salzburg

Flachgau

Tennengau

Pongau

Lungau

Pinzgau

Quellen

Einzelnachweise

  1. SALZBURG24 vom 24. März 2024
  2. www.sn.at, 24. März 2024
  3. "Salzburger Nachrichten", 25. März 2024
  4. www.sn.at, 11. März 2024: "Elf Salzburgerinnen sind als Bürgermeisterinnen schon fix"
  5. www.sn.at, "Tennengauer Nachrichten, Ausgabe vom 26. März 2024
  6. www.sn.at, 11. März 2024, Vorzugsstimmen
  7. www.sn.at, 10. März 2024: "Hallein: Erdrutschsieg und absolute Mehrheit für SPÖ, die ÖVP stürzt ab", ein Beitrag von Karin Portenkirchner
  8. www.sn.at, 11. März 2024: "In 14 Salzburger Gemeinden kommt es zur Stichwahl"