Die Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2024 des Landes Salzburg finden am 10. März2024 statt. Dieser Artikel berichtet über die Wahlen im Lungau.
Anfang 2024 waren 14 von 15 Gemeinden des Lungaus ÖVP-Bürgermeister. Traditionell hoch ist auch der Anteil der FPÖ-Wähler im Lungau. Bei der Landtagswahl 2023 erhielten die Freiheitlichen in jeder zweiten Lungauer Gemeinde mehr Stimmen erhalten als etwa die ÖVP.
Die 356 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023) zählende Gemeinde Thomatal hat mit lediglich einer gemeinsamen, parteiübergreifenden Liste eine besondere Stellung im Bezirk. "Gemeinsam für Thomatal" hatte 100 Prozent der Stimmen bei der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2019 erreicht. Es sei besser, wenn es keine Aufspaltung in verschiedene Lager gibt, lautete das Argument für die Gründung. Bei der Wahl 2024 fielen 100 Prozent der abgegebenen Stimmen fiel auf diese Liste. Als Bürgermeister wurde Klaus Drießler mit 92,8 Prozent wiedergewählt. Er war der einzige Kandidat.
Neu antreten wird erstmals eine neue "Liste für St. Margarethen" in St. Margarethen. Sie entstand aus dem Widerstand gegen ein Hotel-Großprojekt im Ort und wird von Barbara Lanschützer angeführt. Bisher waren in St. Margareten ÖVP und FPÖ in der Gemeinde vertreten, amtierender Bürgermeister von St. Margarethen ist Johann Lüftenegger (ÖVP).
Hier kam es zu einer interessanten Wendung: Aufgrund des Wahlergebnisses hatte die SPÖ fünf Mandate erreicht, jedoch nur drei Kandidaten auf ihrer Liste. Deshalb brachte sie einen Ergänzungsvorschlag ein. Auf diesem stehen die drei bisherigen und drei neue Kandidaten. Die Gemeindewahlbehörde unter dem Vorsitz von noch-ÖVP-Bürgermeister Peter Perner hatte den Vorschlag Anfang April 2024 per Mehrheitsbeschluss als ungültig zurückgewiesen. Deshalb verfallen zwei SPÖ-Sitze. Die Volkspartei hat doch wieder eine Mehrheit (vier zu drei Mandate). Perner berief sich auf die rechtlichen Bestimmungen und die Auskunft der Landeswahlleitung. Im Paragrafen 86 steht: "Der Ergänzungsvorschlag muss mindestens so viele Ersatzgewählte enthalten, als Bewerber dieser Partei gewählt worden sind." Die SPÖ hätte jetzt also insgesamt acht Kandidaten haben müssen (fünf neue), während zuvor im ersten Vorschlag fünf gereicht hätten.[1]