Maximilian Ott

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Gedenktafel für Max Ott in der Chiemseegasse 6
Das Grab von Max Ott auf dem Salzburger Kommunalfriedhof.
Denkmal am Wiestalstausee zur Erinnerung an Max Ott.

Hofrat Max(imilian) Ott (* 4. November 1855 in Friesenhofen-Rimpach bei Leutkirch in Württemberg, Deutschland; † 23. April 1941 in der Stadt Salzburg) war Kaminfegermeister, Bürgermeister der Stadt Salzburg, Landeshauptmann-Stellvertreter und Abgeordneter zum Salzburger Landtag.

Leben

Der aus dem Württembergischen stammende Max Ott war der Sohn des Mühlenbesitzers Anton Ott und seiner Frau Viktoria, geborene Keller. Nach dem Tod seiner Eltern übersiedelte er 1860 nach München, wo er die Volksschule besuchte und von 1868 bis 1871 in Bad Aibling (Oberbayern) eine Kaminkehrerlehre absolvierte. Auf der Walz gelangte er nach Österreich, Italien und in die Schweiz. Von 1875 bis 1877 absolvierte er den Militärdienst und arbeitete dann als Kaminkehrer in München. Ab 1879 besuchte er dort die Bauschule, brach sie jedoch nach zwei Jahren vorzeitig ab. 1883 übersiedelte er nach Salzburg, wo er eine Kaminkehrergerechtsame erwarb.

Im gleichen Jahr heiratete Max Ott[1] die Mutter seiner ersten Tochter, Eleonore (* 25. April 1859 in Mattsee; † 11. Dezember 1920 in der Stadt Salzburg)[2], die Tochter des Salzburger Kaminfegermeisters Jakob Feichtner. Insgesamt bekamen sie sechs Kinder:

Politische Karriere

In Salzburg richtete er bald sein Interesse auf die lokale Politik. Am 29. April 1892 wählte ihn der dritte Wahlkörper in den Gemeinderat der Landeshauptstadt, wo er sich vor allem in technischen und finanziellen Fragen bewährte. Unter Bürgermeister Franz Berger wurde er 1900 Zweiter und 1903 Erster Bürgermeister-Stellvertreter. Ab 1902 gehörte er auch dem Salzburger Landtag an.

Am 7. September 1912 wurde er als Nachfolger Bergers zum Bürgermeister der Stadt Salzburg gewählt. Dieses Amt übte er nach den einstimmigen Wiederwahlen der Jahre 1915 und 1918 bis zum 30. Juni 1919 aus. Nach dem Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, der einen massiven Umbruch und Einschnitt in die österreichische Politik mit sich brachte, wurde Ott 1918 unter Alois Winkler zum Landeshauptmann-Stellvertreter bestellt. Im Jahr darauf wurde er erneut in dieser Funktion bestätigt, worauf er sich vom Bürgermeisteramt und aus dem Gemeinderat zurückzog.

1927 gelang ihm als Listenführer der Großdeutschen Volkspartei die Rückkehr in den Gemeinderat und, obwohl Vertreter der kleinsten Fraktion, die erneute Wahl zum Salzburger Bürgermeister. Trotz der politischen Umwälzungen des Jahres 1934 konnte sich Ott auch im austrofaschistischen Ständestaat noch bewähren, musste sein Amt aber bereits 1935 (das war immerhin sein achtzigstes Lebensjahr) seinem Nachfolger Richard Hildmann übergeben.

Politisches Wirken

Max Ott war Initiator und Förderer zahlreicher Stiftungen und machte sich während seiner Funktionsperioden als Bürgermeister wesentlich um die Entwicklung eines modernen Gemeinwesens verdient.

Zu seinen nachhaltigsten Leistungen zählt sein Einsatz für den Bau des Wasserkraftwerkes im Wiestal, durch das die Stadt Salzburg mit ausreichend Strom versorgt werden konnte. Er bemühte sich um den Bau neuer Schulgebäude (z. B. Elisabethschule) und um die Errichtung moderner Wohn- und Verkehrsbauten. In seiner Amtszeit kam es zur Errichtung des Schwimmbades im Franz-Joseph-Park (Volksgarten), des Franz-Joseph-Bades (später Volksgartenbad), und zur Pachtung der alten Schwimmschule in der Gemeinde Leopoldskron-Moos. Weiters erfolgten die Regulierung der Salzach im Bereich des Makartplatzes, der Ankauf des Gas- und des Elektrizitätswerkes, der Ausbau der Fürstenbrunner Wasserleitung und, verbunden mit der Erweiterung des Neutors, der Ausbau der Stadtbahn bis in die Riedenburg.

Ein persönliches Anliegen war ihm während seiner Amtsperioden die Ausgestaltung und Erweiterung des Salzburger Kommunalfriedhofs. So sorgte er 1914 für die Errichtung einer neuen Aussegnungshalle (Planung durch Jakob Ceconi) und 1931 für den Bau eines Krematoriums (Planung durch Karl Ceconi), womit bei Feuerbestattungen nicht mehr nach Oberösterreich ausgewichen werden musste.

Auch die Bürgermeisterkette der Stadt Salzburg geht auf eine Initiative Max Otts zurück. Sie wurde 1913 auf seine Anregung von mehreren honorigen Bürgern und Gönnern der Stadt Salzburg gestiftet. Während des Ersten Weltkriegs verzichtete Ott auf die Hälfte seines Bürgermeistergehalts zur Verteilung an arme zurückgebliebene Familien, wovon in erster Linie bedürftige Familien von städtischen Angestellten und Bediensteten zu berücksichtigen waren, ferner zur Unterstützung von Arbeitslosen.[9]

Projekte

1907 plante er einen Mönchsberg-Durchbruch von der Schartentor-Mulde (etwas wo das sogenannte Krautwächterhäusel am Krauthügel steht) unter dem Festungsberg hindurch auf den Kapitelplatz[10].

Ehrungen

Weblinks

Literatur und Quellen

Einzelnachweise

Zeitfolge