Nationalratswahl 2013

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Bei der Nationalratswahl am 29. September 2013 blieb die ÖVP zwar in Salzburg die stärkste Partei, musste aber ein Minus von 2,4 Prozent hinnehmen. Der Absturz der SPÖ fiel mit 0,8 Prozent etwas geringer aus. Beide Großparteien fuhren das schlechteste Ergebnis seit 1945 ein. Wie im Bundestrend zählte die FPÖ zu den eindeutigen Gewinnern der Wahl, wenngleich ihr zahlreiche Stimmen des an der Vier-Prozent-Hürde gescheiterten BZÖ zufielen. Team Stronach und Neos schafften auch in Salzburg deutlich den Sprung über diese Vier-Prozent-Hürde.

Ergebnis

Das vorläufige Endergebnis - ohne Wahlkartenwähler fremder Wahlkreise - lautet in Salzburg:

Partei % Stimmen +-
ÖVP 26,7 76.196 -2,4
SPÖ 23,1 65.807 -0,8
FPÖ 21,3 60.744 +3,6
Grüne 14,7 42.054 +2,9
Team Stronach 5,2 14.843 +5,2
Neos 4,5 12.972 +4,5
BZÖ 3,2 9.162 -9,0
Piraten 0,7 1.900 +0,7
KPÖ 0,6 1.799 +0,1

Allgemein

Nach dem vorläufigen Endergebnis der Nationalratswahl hat die Große Koalition in Salzburg – im Unterschied zum Bundestrend – keine absolute Stimmenmehrheit mehr. SPÖ und ÖVP kommen im Bundesland auf 49,8 Prozent der Stimmen. Wobei die ÖVP die Nase mit 26,7 Prozent der Stimmen vor der SPÖ (23,1 Prozent) hat. Während die SPÖ nur leicht verlor, lag die ÖVP bei den Stimmverlusten mit einem Minus von 2,7 Prozent über dem Bundestrend.

Die großen Wahlsieger aus Salzburger Sicht sind einerseits die Freiheitlichen, die dem Bundestrend folgend auch in Salzburg kräftig auf 21,3 Prozent zulegten. Andererseits sorgten die Neos, die in Salzburg mit dem Hotelier und Gastronomen Josef Schellhorn antraten, für eine Überraschung. Sie übersprangen in Salzburg wie im Bund mit 4,5 Prozent deutlich die Vier-Prozent-Hürde und ziehen in den Nationalrat ein.

Unter den Erwartungen blieben die Grünen und das Team Stronach. Die Grünen, die bei der Landtagswahl noch 20 Prozent erreicht hatten, legten nur um drei Prozent zu und kamen auf 14,7 Prozent. Das Team Stronach, in Salzburg Regierungspartei, erreichte im Bundesland mit 5,2 Prozent sogar weniger Zuspruch als im Bund.

Bezirksergebnisse

Bemerkenswertes und Merkwürdiges

Der Landesstatistische Dienst hat einige Besonderheiten und Auffälligkeiten dieses Wahlgangs zusammengestellt, z. B.:

  • Die größte Übereinstimmung mit dem Landeswahlergebnis wiesen die Wahlergebnisse der Gemeinden Golling an der Salzach, Henndorf am Wallersee und Puch bei Hallein auf, das heißt, es gab die geringste Abweichung zu den Anteilen der einzelnen Parteien. Diese drei Gemeinden belegten mit einer Ausnahme auch bereits bei den Nationalratswahlen der Jahre 2008 und 2006 die "Medaillenränge". Golling und Puch nahmen die ersten beiden Plätze auch bei der Landtagswahl 2013 ein.
  • Die Differenz zwischen dem besten und dem geringsten Gemeindeergebnis war für die ÖVP mit beinahe 45 Prozent am größten: Göming 53,9 Prozent, Bürmoos 9,1 Prozent.
  • Die FPÖ ist die einzige Partei, die in allen Salzburger Gemeinden einen zweistelligen Stimmenanteil erzielte. Den geringsten Stimmenanteil erreichte sie in Göming mit 14,3 Prozent.
  • Weißbach bei Lofer war die "schnellste" Gemeinde: Sie meldete in weniger als einer halben Stunde (27 Minuten) nach Wahlschluss die Ergebnisse. Sie meldete auch den landesweit höchsten Anteil ungültiger Stimmen: fünf Prozent.
  • Etwa jeder zehnte wahlberechtigte Salzburger hatte die Ausstellung einer Wahlkarte beantragt. In den Fremdenverkehrsorten Tweng und Untertauern bevorzugte mehr als ein Viertel der Wahlberechtigten diese Art der Stimmabgabe, in Kleinarl etwa jeder fünfte.
  • In Göming war die Wahlbeteiligung am höchsten (81,6 %), in Tweng (53,1 %) – gefolgt von der Stadt Salzburg (57,2 %) – am geringsten.
  • In 88 Gemeinden war die ÖVP stimmstärkste Partei, in 21 Gemeinden die SPÖ und in zehn Gemeinden die FPÖ. Diese drei Parteien nehmen in den meisten Gemeinden die Plätze 1 bis 3 ein, auf Platz 4 landeten in 89 Gemeinden die Grünen.

Vergleiche mit der Landtagswahl 2013

Gegenüber der Landtagswahl im Mai dieses Jahres ergaben die Analysen des Landesstatistischen Dienstes folgende Unterschiede bzw. Auffälligkeiten:

  • Die Wahlbeteiligung war mit 74,5 Prozent um 3,5 Prozent höher, der Anteil der ungültigen Stimmen um 1,5 Prozent niedriger.
  • Die SPÖ konnte in 39 Gemeinden einen höheren Stimmenanteil erreichen, musste in den restlichen 80 Gemeinden aber ein Minus hinnehmen. Den größten Stimmengewinn erzielte sie in Goldegg mit 4,7 Prozent, den größten Verlust in Muhr mit 11,1 Prozent. Insgesamt lag die SPÖ mit 23 Prozent um 0,8 Prozent unter dem Landtagswahlergebnis.
  • Die ÖVP verbuchte gegenüber der Landtagswahl im Mai Stimmanteilseinbußen von 2,3 Prozent auf 26,7 Prozent. Nur 13 Gemeinden zählten Ende September ein höheres ÖVP-Ergebnis aus als Anfang Mai. Die Spanne der Anteilsveränderungen reicht von +3,8 in Goldegg bis zu -12,9 Prozent in Untertauern.
  • Die FPÖ erzielte nur in Maria Alm am Steinernen Meer (-0,7 Prozent), Weißbach bei Lofer (-0,7 Prozent) und Saalbach-Hinterglemm (- 4,1 Prozent) ein schlechteres Ergebnis als bei der Landtagswahl 2013. In allen anderen Gemeinden reicht der Stimmanteilsgewinn von 1,1 Prozent in Fuschl am See bis zu 19,3 Prozent in Muhr. Das Landesergebnis liegt mit 21,2 Prozent um 4,2 Prozent über dem Ergebnis der Landtagswahl. Unter den bei beiden Wahlen angetretenen Parteien ist damit die FPÖ jene mit dem größten Stimmanteilsgewinn.
  • Die Grünen hingegen erlitten das größte Minus, sie sanken um 5,4 Prozent auf 14,8 Prozent. Nur in Forstau konnte das Ergebnis der Landtagswahl um 0,6 Prozent (das entspricht einer Stimme) übertroffen werden.
  • Das Team Stronach fiel um 3,1 Prozent auf 5,2 Prozent. Nur in vier Gemeinden (Krispl, St. Michael im Lungau, Göriach und Göming) konnte es um bis zu 1,2 Prozent zulegen. Die stärksten Verluste musste es mit 15,2 Prozent in Goldegg, der Heimatgemeinde von Landesrat Hans Mayr, hinnehmen, bei der Landtagswahl war dies die Gemeinde mit dem mit Abstand höchsten Stimmanteil gewesen.

Abgeordnete

Hauptartikel Nationalratsabgeordneter

Es wurden

Quellen

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