Salzburger Freilichtmuseum

(Weitergeleitet von Freilichtmuseum Großgmain)
Beispiel eines Bauernhauses.
Die Brunnbauernkapelle aus Schwerting.

Im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain im Flachgau am Fuße des Untersbergstocks erwarten den Besuche 100 wieder errichtete Originalbauten aus Landwirtschaft, Handwerk, ländlichem Gewerbe und Industrie. Das Freilichtmuseum ist Mitglied der Dachmarke hello salzburg.

Das Museum

Das landschaftlich schön gelegene Museumsareal im Landschaftsschutzgebiet Untersberg hat eine Größe von 50 Hektar und wird von der Gebirgskulisse des Untersbergstocks überragt. Es wird vom Amt der Salzburger Landesregierung als sogenannte "betriebsähnliche Einrichtung" geführt. Das Museum hat den Auftrag, originale, ländliche Bauten aus dem Land Salzburg zu sammeln, wieder aufzubauen, einzurichten und damit das ländliche Bauen, Wohnen und Wirtschaften vom 16. bis zum 20. Jahrhundert zu dokumentieren. Siedlungsgeografische, hauskundliche, sozialgeschichtliche und agrarhistorische Überlegungen geben den Ausschlag dafür, welche Gebäude in das Freilichtmuseum übertragen werden, um einen repräsentativen Querschnitt durch alle ländlich-bäuerlichen Hausformen und sozialen Schichten zu erhalten.

In seiner Bauanlage ist das Museum den fünf Salzburger Landesteilen Flachgau, Tennengau, Pongau, Pinzgau und Lungau nachempfunden, in denen sich im Lauf der Jahrhunderte unterschiedliche Bauernhofformen entwickelt haben. Ein sieben Kilometer langes Wegenetz lädt zum Spazierengehen ein. Im Museumsgasthaus "Salettl" gibt es neben den bewährten Picknickboxen im Take-Away-Bereich eine Auswahl an kalten und warmen Imbissen sowie immer ein aktuelles Tagesangebot Verfügung. Ebenso sind kalte und warme Getränke und der Klassiker "Kaffee und Kuchen" erhältlich.

Geschichte des Museums

Erste Bestrebungen für ein Salzburger Freilichtmuseum lassen sich bis in das Jahr 1924 zurückverfolgen. Julius Leisching, der damalige Leiter des "Salzburger Museums Carolino-Augusteum" (SMCA, heute Salzburg Museum) brachte 1924 die Errichtung eines Freilichtmuseums im Schlosspark Hellbrunn ins Gespräch. Doch erst einige Jahrzehnte später begann der Hausforscher Kurt Conrad, seit 1972 Kustos für Volkskunde im SMCA, mit der konkreten Planung für ein Freilichtmuseum. Nach der Pachtung eines geeigneten Grundstückes durch Stadt und Land Salzburg konnte mit der Errichtung des Freilichtmuseums begonnen werden. Der Grundeigentümer, Friedrich Mayr-Melnhof, verpachtete am 21. Dezember 1978 ein geeignetes Grundstück in Großgmain für 99 Jahre an Stadt und Land Salzburg zu einer symbolischen Jahrespacht von einem Schilling (= EUR 0,073). Der Aufbau begann 1979.

Am 29. September 1984 konnte das Salzburger Freilichtmuseum mit damals 22 Objekten im Beisein von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger eröffnet werden. Erster Museumsleiter war Kurt Conrad.

1986 wurde das Freilichtmuseum aus dem SMCA ausgegliedert und im alleinigen Eigentum des Landes Salzburg als selbständiges Landesmuseum installiert.

1988 übernahm der Salzburger Volkskundler Michael Becker die Museumsleitung. Er gestaltete das Museum zu einem lebendigen Ort der Begegnung um: Volkskulturelle Veranstaltungen, traditionelle Handwerksvorführungen und Thementage ziehen viele Besucher an und trugen wesentlich zum hohen Bekanntheitsgrad des Salzburger Freilichtmuseums bei.

Im August 2009 konnte der zweimillionste Besucher begrüßt werden.

Seit der Eröffnung der Museumsbahn im Jahr 2010 wird das Museum jedes Jahr von über 100 000 Menschen besucht.

 
Die Museumsbahn.

Im Jahr 2012 kamen als neue Bauten eine Jagdhütte aus dem Lungau und eine Schwendhütte aus dem Pinzgau dazu.

2013

Mit 107 683 Besuchern konnte 2013 im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 7,1 % erzielt werden. Besucherstärkste Veranstaltung war das "Oldtimer-Traktorentreffen" mit 4 300 Besuchern, gefolgt vom "Großen Kinderfest" mit 3 900 kleinen und großen Gästen.

"Häuslichen" Zuwachs erhielt das Museum heuer in Form des historischen Mauthauses Guttal, das von 1935 bis 2012 an der Großglockner Hochalpenstraße stand. Zu diesem interessanten Bauobjekt aus der Anfangszeit des motorisierten Tourismus gehört eine Tankstelle aus den 1960er-Jahren, ein alter Straßenfernsprecher der Glocknerstraße sowie ein von Glocknerstraßenerbauer Franz Wallack konstruierter Rotationsschneepflug.

2014: 30 Jahre Salzburger Freilichtmuseum

Hauptartikel 30 Jahre Salzburger Freilichtmuseum

Mit einem abwechslungsreichen Geburtstagsfest feierte das Salzburger Freilichtmuseum sein 30. Bestandsjubiläum. Das gesamte Museumsareal wurde am Sonntag, 17. August 2014 zur Bühne für Musik- und Theatergruppen, Mundartdichter und Trachtenmodels, Zauberclown und Volkstänzer.

Mit 103 184 Besuchern konnte im Wesentlichen die Zahl des Vorjahres gehalten werden. Das Minus von vier Prozent ist dem kalten und verregneten Mai zuzurechnen, in dem die Hälfte der Besucher ausblieb. Die bestbesuchten Veranstaltungen waren heuer das Jubiläumsfest "30 Jahre Freilichtmuseum" und das "Große Kinderfest" mit jeweils etwa 4 500 Gästen, gefolgt vom beliebten "Ostermarkt" mit 3 200 Besuchern.

Fertiggestellt und eröffnet wurden in diesem Jahr eine Schwendhütte aus Unken, eine Jagdhütte aus dem Lungau und ein "Dörrbadl" aus Thalgau. Damit sind im Museum jetzt insgesamt 104 Bauten zu sehen. 2014 waren auf dem Museumsareal über 100 Originalbauten aus Landwirtschaft, Handwerk, Gewerbe und Industrie zu besichtigen, darunter Bauernhöfe, Handwerkerhäuser, Gasthaus, Krämerei, Brauerei, Dorfschule, Schmiede, E-Werk, Mühlen, Sägewerk, Feldkapellen, Almgebäude, Kalkofen, Hochstand u. a. Das älteste wieder errichtete Gebäude stammt aus dem Jahr 1442.

2015

Sehr erfreulich war, dass das Museum von der bekannten Touristik-Website TripAdvisor aufgrund von "durchgehend herausragenden Bewertungen von Reisenden" das "Zertifikat für Exzellenz" erhalten hat. Die Attraktivität des Freilichtmuseums lässt sich am Wetter ablesen: An regenfreien Tagen mit moderaten Temperaturen kann sich das Museum mit seinen mehr als hundert Bauwerken, der Museumsbahn und vielen anderen Attraktionen in der Tat über zahlreiche Museumsbesucher freuen. Doch wenn im Juli und August, wie 2015 an insgesamt 30 Tagen das Thermometer 30 Grad und mehr anzeigt, versiegt auch der breiteste Besucherstrom zusehends.

Mit 95 249 Besuchern in der Saison 2015 zeigte sich das Freilichtmuseum dennoch zufrieden. Weitergearbeitet wurde an der Fertigstellung einer alten Lokremise aus Böckstein, die 2016 eröffnet und eine Ausstellung über die Geschichte der Gaisbergbahn einschließlich Originallokomotive und -waggon beinhalten wird. Anlässlich des Jubiläums 200 Jahre Salzburg bei Österreich wird es eine Sonderausstellung zum Thema "Wie lebte eine bäuerliche Familie in Salzburg im Jahr 1816?" geben. Anhand eines konkreten Bauernhauses und einer Familie werden die Lebensverhältnisse auf dem Land und der Alltag in jener Zeit den Besucherinnen und Besuchern realitätsnah vermittelt[1].

2016

Die Saison 2016 (19. März bis 1. November) brachte 100 442 Besucher. Mit der Eröffnung der Lokremise samt Gaisberglok und Waggon wurde das "Bahnhofsviertel" des Museums architektonisch abgerundet und inhaltlich aufgewertet. Seit 2016 ergänzen zwei neue Ausstellungen das Besucherangebot, 17 Eigenveranstaltungen konnten abgewickelt werden und allein an 70 Tagen fanden die unterschiedlichsten Handwerksvorführungen statt.[2]

2018: Dreimillionster Besucher im Salzburger Freilichtmuseum

 
Der dreimillionster Besucher: Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior (2. v. r.), Heinrich Christian Markhgott, der Vorsitzende des Fördervereins (re.) und Direktor Michael Weese (li.) hießen Margarethe Pirker und Markus Leitner mit ihren Kindern Emily und Valentin willkommen.

Am Dienstag, den 31. Juli 2018, wurde der dreimillionste Besucher im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain begrüßt. Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior und Direktor Michael Weese hießen Margarethe Pirker und Markus Leitner mit ihren Kindern Emily und Valentin willkommen. Als Präsent gab es einen Geschenkkorb mit regionalen Produkten sowie eine Einladung ins Museumsgasthaus "Salettl". Die beiden sind Mitglieder des Fördervereins und kennen das Museum wie ihre Westentasche.[3]

2019

Am 17. Dezember 2019 fand die Vorpremiere des Films "Weihnachtsroas durchs Salzburger Freilichtmuseum" in der Reihe Heimatleuchten von ServusTV im Bundwerkstadel im Salzburger Freilichtmuseum statt.

2020

Über die Wintermonate 2020/2021 wurde der Eingangsbereich in ein zeitgemäßes, helles, freundliches Ambiente neu gestaltet. Das beliebte Sortiment der "Museumskrämerin" wurde erweitert und ist nun ausschließlich in der Krämerei auf dem Gelände erhältlich. Auch ein neues Zutrittssystem wurde installiert. Mit diesen Maßnahmen gelang es dem Freilichtmuseum, bereits im Eingangsbereich die Corona-Regelungen für den Museumsbetrieb umzusetzen.

2024

2024 feierte das Museum "40 Jahre Salzburger Freilichtmuseum".

 
Feier am 9. Juni 2024, von links Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior, der frühere Direktor Michael Weese, Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, Direktor Peter Fritz und der frühere Direktor Michael Becker.
Neues Besucherzentrum – neue Qualität für Gäste und Mitarbeitende

Die Gebäudehülle wurde im Herbst 2024 fertiggestellt. Bis zum Sommer 2025 wird am Innenausbau gearbeitet. Im Herbst und Winter 2025 erfolgt die Übersiedelung des Archives, der Bibliothek und der Verwaltung sowie die Einrichtung des neuen Tagungsraumes. Das Gebäude wird mit der Saisoneröffnung 2026 öffentlich zugänglich sein. Das neue Besucherzentrum wird den Museumsgästen und den Mitarbeitenden in vielerlei Hinsicht neue Möglichkeiten und Zugänge bieten: Gäste werden in einer einladenden Umgebung willkommen geheißen. Die umfangreiche Bibliothek wird als Präsenzbibliothek geöffnet sein. Ein neuer Tagungsraum bietet Möglichkeiten für Firmen zu Tagungen und Fortbildungen. Den Mitarbeitenden wird eine moderne, zeitgemäße Arbeitsumgebung zur Verfügung stehen.

2025

Besucher können die handwerkliche Kompetenz täglich im Museum erleben. Zum Beispiel, wenn bis Ende März 2025 das Holzlagergebäude der Tischlerei Schwarz aus Gneis im Museum wiederaufgebaut oder im Juni und Juli beim Mesnerhaus (Baujahr 1677) das Schindeldach neu gedeckt wird. Begleitet werden diese Maßnahmen von Vermittlungsformaten, etwa zur Frage: Was braucht es, damit ein Gebäude mehrere hundert Jahre alt werden kann? Die Salzburger Bauernhäuser können damit auch als Studienobjekte für Bauen, Wohnen und Arbeiten am Land heute und morgen dienen. Das Museum versteht sich daher als Plattform für den Austausch von Experten rund um nachhaltiges Bauen in Salzburg ebenso wie für die Verbreitung dieses Wissens an eine breite Öffentlichkeit.

Für Peter Fritz, seit April 2024 Direktor des Salzburger Freilichtmuseums, liegt eine der Kernkompetenzen des Museums im Wissen um alte Handwerkstechniken, deren Bewahrung und Weitergabe:

"Bei uns im Museum wird Kulturgut erhalten. Dazu benötigt es sowohl viel Wissen und Erfahrung im Umgang mit historischer Baukultur und Bausubstanz, als auch das Bewusstsein, dass sich Bauen, Wohnen und Arbeiten am Land immer auch weiterentwickelt hat. Dies wird auch in Zukunft so sein. Daher wird sich das Salzburger Freilichtmuseum zukünftig vermehrt auch der Frage widmen, was aus historischer Baukultur für das Bauen von heute und morgen abgeleitet werden kann. Sicher ist: Nachhaltiges Bauen bedarf – damals wie heute – Wissen um Baumaterialien, um die Handwerkstechniken und um die richtige Pflege und Wartung der Gebäude. Die Bauten im Museum geben uns wertvolle Hinweise dafür, wie heute nachhaltig, generationenübergreifend und verantwortungsbewusst gebaut werden kann."

Ein weiterer Punkt in der Museumsarbeit 2025 ist die Fortsetzung der Sammlung und Bewahrung von Kulturgut: Ganz im Sinne des Sammlungskonzeptes des Museums wird 2025 im Pinzgau ein Stall aus dem 18. Jahrhundert abgetragen. Dieser soll ab 2026 zusammen mit dem Wohngebäude Edenlehen aus Krimml, das bereits im Museum steht, als Hofgruppe im Bereich Pinzgau wieder aufgebaut werden. Geplant ist, mit den beiden Gebäuden und einer Ausstellung einen Blick auf die Entwicklung des Tourismus am Land von 1900 bis heute und Auswirkungen von Tourismus auf das Bauen, Wohnen und Arbeiten am Land zu werfen.

 
Hier wird 2025 Kalk gebrannt, erklärt Peter Fritz, Direktor des Freilichtmuseums.

Das Salzburger Freilichtmuseum legt heuer einen Schwerpunkt auf Kalk, einen universellen, seit Jahrtausenden bewährten Baustoff. Zwei Wochen lang steht mit der Veranstaltung "Kalk.Kultur" die Herstellung und Anwendung von Kalk im Mittelpunkt. Höhepunkt ist ein viertägiger Kalkbrand Ende Juni 2025 im museumseigenen Kalkofen. Der selbst gebrannte Kalk wird bei Bau- und Instandhaltungsarbeiten im Museum eingesetzt. Kooperationspartner ist das Bundesdenkmalamt (Informations- und Weiterbildungszentrum Baudenkmalpflege – Kartause Mauerbach) und die Salzburger Burgen und Schlösser GmbH. Zudem treffen sich Experten aus dem In- und Ausland zum Austausch.

Dem Gedenken an 500 Jahre Salzburger Bauernaufstände 1525 nähert sich das Museum mit einer Reihe an Aktivitäten unter dem Titel "Aufstand machen" an. Das Salzburger Freilichtmuseum stellt diesem historischen Ereignis aktuelle Fragen zu Demokratie, Mitsprache und Konfliktbearbeitung gegenüber. Auftakt dazu wird im Herbst 2025 sein, weiters sind 2026 eine Ausstellung sowie Veranstaltungen etwa zu Stadt-Land-Gegensätze damals und heute und einem Workshop zu Zivilcourage und politischer Streitkultur heute geplant.

 
Im Kalkofen aus Hödlmoos wird 2025 Kalk gebrannt.

Seit 15 Jahren ist die Museumsbahn eine besondere Attraktion im Museum. Dieses Jubiläumsfest findet am 21. September 2025 statt. Zum Veranstaltungskalender gehören auch bewährte Events wie das "2 | 6 Maibaumfest", das Kinderfest oder der Rosserertag. Unter dem Motto "Erleben – Erfahren – Entdecken – Probieren" bietet das Museum auch heuer Workshops wie Messer schmieden oder Korbflechten und die beliebten Vollmondführungen an.

Die Digitalisierung ist für das Salzburger Freilichtmuseum ein wichtiger Aspekt: Im Frühsommer startet die Veröffentlichung der "Sammlung online" mit vorerst 400 ausgewählten Exponaten aus der Sammlung.

Kalkofen-Stadel abgebrannt

Bei einem Brand im Salzburger Freilichtmuseum wurde Donnerstagfrüh, den 26. Juni 2025, um 07:48 Uhr Alarmstufe 2 ausgelöst. Ein Holzstadel, der zum Schutz eines Kalkofens dient, stand in Vollbrand. Im Rahmen der Veranstaltung "Kalk.Kultur" wurde der Ofen am Vortag, 25. Juni angeheizt, wie Museumsdirektor Peter Fritz gegenüber SALZBURG24 erklärt. "Wir haben rund um die Uhr eine Brandwache vor Ort und gefüllte Wasserleitungen bis zum Ofen gelegt. Wir wissen, dass beim Kalkbrennen trotzdem ein Restrisiko bleibt." Heute Früh hätte die Brandwache bemerkt, dass das Dach des Stadels brennt. "Sie haben sofort mit dem Löschen begonnen und die Feuerwehr gerufen", so Fritz. Neben der Feuerwehr Großgmain stand auch die Feuerwehr Bayerisch Gmain im Einsatz. Insgesamt waren ca. 30 Floriani vor Ort. Die letzten Aufräumarbeiten dauerten bis kurz vor 10 Uhr.[4]

Vorstellung einiger Gebäude im Freilichtmuseum

Das älteste Wohnhaus des Freilichtmuseums

Mit der Eröffnung der "Rainerkeusche" erhielt das Museum Ende September 2018 Zuwachs. Dieses "jüngste" Gebäude – es kommt aus der Gemeinde Ramingstein im Lungau – ist zugleich das älteste Wohnhaus des Freilichtmuseums sein. Die Keusche stammt aus dem Spätmittelalter und wurde 1482 errichtet.[3]

Die Pongauer Hofgruppe

Die Pongauer Hofgruppe besteht aus dem Wohnhaus Lärchengut aus St. Martin am Tennengebirge, der Stallscheune vom Premlehengut in Eben im Pongau, einem Getreidekasten vom Kühpalfengut in Forstau, dem Brechelbad vom Deisinggut in Pfarrwerfen, einer Krautsölde vom Kreegut in Hüttschlag und einem Kuchlgarten. Ergänzt wird diese Pongauer Hofgruppe durch einen Backofen, der nach einem Goldegger Vorbild nachgebaut wurde.

Krautsölde

Die Krautsölde vom Kreegut in der Gemeinde Hüttschlag stammt aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurde 1983 an ihrem ursprünglichen Standort abgebaut und 1988 im Freilichtmuseum wieder aufgebaut. Die Krautsölde ist ein vier Meter tiefes Lärchenfass, in dem das als Zuspeise beliebte Weißkraut als Sauerkraut konserviert und gelagert wurde. Das Krautfass ist mit einem steinbeschwerten Holzdeckel verschlossen. Zum Schutz vor Niederschlägen wurde es mit einem Flugdach versehen oder mit einer einfachen Holzhütte überbaut.

Getreidekasten

Der Getreidekasten vom Kühpalfengut in Forstau stammt aus dem Jahre 1602. In diesem Getreidekasten wurden Getreide, Getreidemaßgefäße und andere Lebensmittel wie Brot und Speck aufbewahrt. Aber auch Leinen wurde hier gelagert. Der Getreidekasten befand sich außerhalb des Wohnhauses, damit im Falle eines Wohnhausbrandes nicht die gesamte Existenz des Bauern vernichtet wurde.

Kuchlgarten

Bedingt durch das raue Klima im Pongau liegt der Kuchlgarten an der schützenden Hauswand. Bei der Bepflanzung des Gartens wurde nicht nur auf die gute Düngung mit Kuh- und Schafmist geachtet, sondern auch die Mondphasen und Sternzeichen beim Säen und Pflanzen berücksichtigt.

Mittermühlsäge

Die Mittermühlsäge stammt aus dem Jahre 1791. Sie wurde 1982 abgetragen und noch im selben Jahr wurde mit dem Wiederaufbau im Freilichtmuseum begonnen. Sie stand in der Gemeinde Jeging im südlichen Innviertel und ist ein Beispiel jener Bauernsägen, wie sie vielfach noch bis zum Zweiten Weltkrieg auch im Land Salzburg in Betrieb waren. Der Wasserantrieb erfolgte ursprünglich durch ein unterschlächtiges Wasserrad, das nach dem Wiederaufbau durch ein oberschlächtiges ersetzt wurde. Um die Säge auch in ihrer Funktion zeigen zu können, wurde sie am Dachsbichlbach der Pinzgauer Hauslandschaft errichtet. Trotzdem diese Säge eigentlich aus Oberösterreich stammt, gab es diesen Typus natürlich auch im Pinzgau.

Gendarmerieposten

Der historische Gendarmerieposten stammt aus den Jahren zwischen 1900 und 1920. Er wurde im Bauernpeterhaus aus Nußdorf am Haunsberg-Waidach in Zusammenarbeit mit dem Landesgendarmeriekommando Salzburg eingerichtet. Ein Teil der Exponate sind Leihgaben des Museumsvereins Werfen. Der Gendarmerieposten zeigt ein getreues Bild von den ärmlichen Lebens- und Arbeitsumständen der Gendarmen.

Am 8. Juni 1849 schuf Kaiser Franz Joseph I. eine Gendarmerie als Sicherheitseinrichtung für das damals zweitgrößte Land Europas. Es war ein aus vielen kleinen Gendarmerie-Dienststellen bestehendes System. Gelegentlich mietete sich die Gendarmerie auch in der Kammer eines Bauernhauses ein. Um 1900 war die Schreibweise noch "Gensdarmerie", aus dem französischen "bewaffnete Leute".

Museumsbahn

Hauptartikel Museumsbahn Salzburger Freilichtmuseum

Nach drei Jahren Planung und Arbeit ist am 13. Juni 2010 die Museumsbahn in Betrieb gegangen. Mit einer 1,7 Kilometer langen, wunderschönen Strecke erschließt sie weite Teile des Museums und eröffnet neue Blickwinkel auf die Museumslandschaft und ihre Bauten.

Ausstellungen

Es gibt mehrere Dauerausstellungen, immer wieder Sonderausstellungen, themenbezogene Publikumsveranstaltungen und Musikantentreffen, außerdem finden an allen Sonntagen Handwerksvorführungen statt.

Die Traktorenausstellung im Krallerhof, einem mächtigen Pinzgauer Hof in der Nähe des Eingangsbereiches, zeigt eine Sammlung historischer Traktoren, die mit Multimedia-Unterstützung präsentiert wird. 14 Traktoren vorwiegend österreichischer Herkunft, aber auch aus deutscher Produktion informieren über die technische Entwicklung in der Landwirtschaft. Der Aufforderung auf einem Schild mit der Aufschrift "Bitte berühren" kommen kleine und auch größere Kinder gerne nach.

Lokremise im Salzburger Freilichtmuseum

Hauptartikel Lokremise im Salzburger Freilichtmuseum

Die Dauerausstellung über die Geschichte der Gaisbergbahn, die in einer Lokremise aus dem Jahr 1908 eingerichtet und am 21. August 2016 eröffnet wird, beherbergt unter anderem die Gaisbergbahn-Lokomotive Nummer 1.

Schatten-Szenografie

Mit der neuen Dauerausstellung "Schatten-Szenografie" (seit 2021) lenkt das das Freilichtmuseum das Augenmerk auf die weniger idyllische Seite des Landlebens. In Schattenspielen können die verschiedenen Herausforderungen des Alltagslebens vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte hautnah miterlebt werden. Schauplätze dafür sind drei Häuser: Lärchenhof, Abrahamhof und Bamerhof. Alle drei zusammen ergeben ein eindrückliches Bild vom nicht immer einfachen Alltag im ländlichen Leben vergangener Zeiten.

 
Schatten-Szenografie (seit 2021): Hier "Vater und Sohn in einer Aussprache".

Alljährliche Veranstaltung

 
Ein Bild vom Ostermarkt im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain.

Unter anderen gibt es einen Ostermarkt und den Tag des Handwerks.

Sonderausstellungen (Auszug)

Auszeichnungen

Museumsdirektoren

Öffnungszeiten

 
Übersichtsplan Salzburger Freilichtmuseum

Siehe dazu aktuell auf die Homepage.

Hunde an der Leine sind erlaubt.

Literatur

  • Becker, Michael; Brunner-Gaurek, Monika: "Führer durch das Salzburger Freilichtmuseum". Veröffentlichungen des Salzburger Freilichtmuseums Band 18. Salzburg 2011 ISBN 978-3-9502797-2-6

Bilder

  Salzburger Freilichtmuseum – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
  Salzburger Freilichtmuseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblink

Quellen

  • Presseinformationen Dr. Harald Waitzbauer und Esther Bucher (2022)
  • Presseaussendung des Salzburger Freilichtmuseums am 13. März 2024 sowie 10. März 2025

Einzelnachweise