Otto Spängler

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Porträts von Otto Spängler und Ehefrau Louise, geborene Duregger

Regierungsrat Dr. iur. Otto Spängler (* 4. Juli 1841 in der Stadt Salzburg; † 26. November 1919 ebenda) war Präsident der Salzburger Sparkasse und Ehrenbürger der Stadt Salzburg.

Abstammung und Familie

Otto Spängler war der Sohn von Franz Xaver Gregor Spängler (* 1793; † 1854) und ein Nachkomme des 1729 nach Salzburg gekommenen Tirolers Franz Anton Spangler, der als Ahnherr die Salzburger Kaufmanns- und Bankiersfamilie Spängler begründete, und seiner Frau Antonia, geborene Lürzer von Zechenthal (* 1803; † 1882).

Spängler war verheiratet mit Aloisia (Luise), geborene Duregger (* 1846; † 1915), Tochter des Alois Johann Duregger, der 1851 in Besitz des Hauses Mozartplatz 4 ("Dureggerhaus" oder Antretterhaus) kam und dort 1858 ein "Bank- und Expeditionsgeschäft" gründete. Carl Spängler, der Alois Dureggers Tochter Leopoldine heiratete, erweiterte das Duregger-Unternehmen, und daraus wurde das heutige Bankhaus Carl Spängler & Co. AG. Otto Spängler und Familie wohnten ebenfalls im Haus am Mozartplatz 4.

Sie hatten elf Kinder, alle in der Stadt Salzburg geboren:

Brief von Otto und Luise 1870.

Das Verhältnis zum älteren Bruder Franz Spängler, zuerst u. a. in Wien, später in Krems an der Donau, war ein Leben lang eng und herzlich; die Brüder wechselten viele Briefe. Siehe dazu auch Kobler-Spängler-Briefe. Zum Beispiel die Briefe von 1862 belegen, dass bei Otto als junger Mann die Geselligkeit groß geschrieben war. Immer wieder berichtete er dem Bruder, wie er ein beliebter Tanz- und Gesprächspartner war. Im geselligen Kreis wurden Theaterstücke mit verteilten Rollen gelesen, und er schrieb offenbar selbst Gedichte. Noch vor der Matura interessierte er sich für Börsennachrichten; für den Bruder Franz verwaltete er Geldangelegenheiten, auch die der Mutter, welche zuerst beide Brüder im Studium finanziell unterstützte, später dann von ihnen ein regelmäßiges Monatsgeld bzw. "Quartiergeld" erhielt. Die entsprechenden Briefe an den Bruder Franz enthalten genaueste Abrechnungen. Die meisten der vorliegenden Briefe stammen von Otto an den Bruder Franz. In einem Brief vom 21. August 1870 sind Otto (unten) und seine Ehefrau Luise bzw. Louise (oben) vereint (Ausschnitt; gesamter Brief bei Kobler-Spängler-Briefe von 1870).

Biografie

Berufliche Tätigkeiten

Spängler promovierte nach seinem Studium an der juridischen Fakultät der Universität Wien zum Doktor der Jurisprudenz. 1872 folgte seine Berufung zum Direktor der Salzburger Sparkasse, an deren Entwicklung er maßgeblichen Anteil hatte. Diese Position füllte er bis zum Antritt seines Ruhestands im Jahr 1900 aus. Weitere Stationen auf seinem beruflichen Lebensweg waren die Eisengewerke Achthal in Teisendorf im bayerischen Rupertiwinkel, (Präsident), die A. G. Sternbräu (Präsident) und die Salzkammergut-Lokalbahn Aktiengesellschaft[14] (Vize-Präsident).

Politische Laufbahn

1870 wurde Spängler in den Gemeinderat der Stadt Salzburg gewählt. Vom 14. Oktober 1890 bis zum 8. September 1902 war er mit kurzer Unterbrechung fast zwölf Jahre fortschrittlicher Abgeordneter zum Salzburger Landtag.

Ehrungen

Anlässlich seines 25jährigen Jubiläums als Direktor der Salzburger Sparkasse ernannte ihn die Stadtgemeinde auf Antrag des Bürgermeisters Gustav Zeller aufgrund seiner großen Verdienste für dieses Institut, "das geradezu ein Lebensnerv der Stadt Salzburg sei und es fast durch seine bedeutenden Überweisungen aus reinen Rentenüberschüssen allein ermögliche, dass die wohltätigen Anstalten usw. immer in ausgiebiger Weise unterstützt und lebensfähig erhalten werden können..." am 4. Mai 1897 zum Ehrenbürger der Stadt Salzburg. Ein Bericht zu dieser Ehrung erschien in der Salzburger Chronik Nr. 1897/101.[15]

1901 erfolgte seine Ernennung zum k. k. Regierungsrat.

Ableben

Otto Spängler starb 1919 und wurde auf dem Salzburger Kommunalfriedhof beigesetzt. Ein Nachruf erschien im Salzburger Volksblatt, Nr. 1919/268.[16]

Quellen

  • Dr. Josef Gassner: Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg. Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des Salzburger Museums Carolino Augusteum. Salzburg 1954
  • Voithofer, Richard: "… dem Kaiser Treue und Gehorsam …" Ein biografisches Handbuch der politischen Eliten in Salzburg 1861 bis 1918. Wien (Böhlau Verlag) 2011.

Einzelverweise