Coronavirus und das Bundesland Salzburg Chronologie 2. Teil 2020

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Begriffsklärung
Dieser Artikel dokumentiert den Coronavirus und das Bundesland Salzburg von September bis Dezember 2020.
Alle Chronologie-Teile für das Bundesland Salzburg: März bis August 2020· September bis Dezember 2020 · 2021 · 2022 · 2023

Chronologie der Infektionskrankheit Covid-19 im Bundesland Salzburg von September bis Dezember 2020.

September 2020

In der ersten Hälfte des Septembers nahm die Zahl der Infizierten wieder stark zu. Seit Mitternacht Sonntag, 13. September, auf Montag, 14. September, galten wieder strengere Regeln, was zur Absage einiger Veranstaltungen führte (Salzburger Businesslauf, Salzburger Adventsingen u. a.).

Am 23. September wurden 40 Corona-Fälle von 23 Salzburger Schulen gemeldet. Angesichts von 82 000 Lehrern und Schülern im Bundesland sei diese Zahl überschaubar.

Salzburgs Gesundheitsreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Christian Stöckl wurde am Donnerstag, dem 24. September 2020, in einem ersten Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet. Er war damit das erste Mitglied der Salzburger Landesregierung, das nachgewiesenermaßen mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert wurde; dies da er mit vielen Leuten zusammengekommen war, er hatte etliche Termine gehabt, etwa am Mittwoch die Ausschusssitzung im Landtag. Die Landessanitätsdirektion richtete ab 13 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz eine Teststraße im Landtagssitzungssaal im Chiemseehof ein, um unverzüglich alle Regierungsmitglieder mit deren Mitarbeitern, die Landtagsabgeordneten sowie die Landtagsdirektion und die von der Gesundheitsbehörde festgelegten Personen aus der Landesverwaltung vorsorglich zu testen. Sämtliche Kontaktpersonen erhielten "Time Slots", um die Tests abzuwickeln. Stöckls Chauffeur wurde bereits getestet und war ebenfalls positiv.[1]

Noch am Donnerstag wurden im Chiemseehof 125 Menschen getestet. 100 negative Ergebnisse lagen noch am selben Tag vor, auf die Auswertung der restlichen 25 Proben wurde Freitagmittag noch gewartet. Neben Stöckl mussten auch die Landesräte Andrea Klambauer (NEOS) und Josef Schwaiger (ÖVP) in Quarantäne.[2]

Mit Freitag, den 25. September, trat die Vorverlegung der Sperrstunde von 01 Uhr auf 22 Uhr angesichts der aktuellen Situation und der steigenden Infektionszahlen Kraft. Die Bilder vom Rudolfskai vom vorangegangenen Wochenende seien verheerend gewesen und hätten eine fatale Wirkung gehabt. Am Wochenende war es auf dem Rudolfskai − der Lokalmeile in der Salzburger Innenstadt − noch zu ausgelassenen Feiern gekommen, und zwar ohne das Tragen von Schutzmasken oder das Einhalten von Mindestabständen. Die Drohung Deutschlands, für das ganze Bundesland Salzburg eine Reisewarnung auszusprechen, wäre eine Katastrophe.[3]

Oktober 2020

4. bis 11. Oktober 2020


  • Am 4. Oktober 2020 wurde das 42. Todesopfer in Salzburg im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. In der Stadt Salzburg starb nach Angaben des Landes ein 68-Jähriger im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion. Der Mann war bereits Ende September gestorben.
  • Am 8. Oktober 2020 verbot das Land Salzburg im Tennengau Sportveranstaltungen mit Zuschauern. Die Fallzahl der vergangenen sieben Tage gerechnet auf 100 000 Einwohner betrug mittlerweile 47,8. Vor einer Woche lag der Wert bei 32,1. Mit Abstand am höchsten ist die Fallzahl in Relation zur Bevölkerungszahl mit 121,6 weiter im Tennengau. Vorige Woche lag die sieben-Tage-Inzidenz bei 88,8.
  • Wochenende Freitag, 9. bis Sonntag, 11. Oktober
Die Zahlen im Tennengau waren in den vergangenen Tagen massiv angestiegen. Das Epidemiologische Meldesystem (EMS) wies am Sonntag eine Sieben-Tage-Inzidenz (Richtwert für das Infektionsgeschehen) von 218 (pro 100 000 Einwohner) aus. Der österreichweite Spitzenwert, selbst der Wert für das stark betroffene Wien, lag in dieser Statistik mit 155 Neuinfektionen deutlich dahinter. In absoluten Zahlen gab es am Sonntagabend 151 im EMS erfasste aktiv Infizierte im Bezirk Hallein. Zusätzlich gab es 27 positive Laborergebnisse, die noch nicht in die Statistik übernommen waren.
Gleich mehrere Cluster hatten sich in der jüngeren Vergangenheit gebildet, unter anderem nach einer privaten Hochzeitsfeier, aus der 20 positiv Getestete und 100 Verdachtsfälle hervorgingen.
Am Sonntag erhielten die Tennengauer Bürgermeister am Vormittag die Einbestellung zum Treffen im Chiemseehof am Nachmittag. Dort wurden mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior (ÖVP) verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der galoppierenden Infektionszahlen im Bezirk beschlossen. Im Raum stand ein lokaler Lockdown von Kuchl. In der Holzgemeinde fanden sich über die Hälfte der Fälle des Bezirks. "Wir sind dieser Maßnahme dann nicht nähergetreten, weil sie doch sehr drastische Auswirkungen hat", sagte Haslauer. Man werde vorerst die Zahlen beobachten.

12. bis 18. Oktober 2020


Für den gesamten Bezirk Tennengau galt ab Dienstag, den 13. Oktober, ein komplettes Veranstaltungsverbot. Dieses umfasste Sportveranstaltungen inklusive Trainings, Musikveranstaltungen und Feuerwehrübungen. Privatpartys außerhalb des Wohnraums waren verboten. Begräbnisse wurden auf maximal 100 Besucher beschränkt. In Kindergärten durften Eltern die Räumlichkeiten nicht mehr betreten (was in Folge zu heftigen Debatten führte), alle Turnhallen wurden für den außerschulischen Bereich gesperrt.
Zusätzlich zu den bezirksweiten Maßnahmen wurden für Kuchl gesonderte Einschränkungen gesetzt. Die Gastronomie durfte nur noch bis 17 Uhr offen halten, für das Seniorenheim wurde mit Ausnahme der Palliativversorgung ein Besuchsverbot verhängt. Alle Maßnahmen waren vorerst bis einschließlich 26. Oktober gültig.
65 bestätigte Corona-Infektionen gab es in Kuchl.[4]
Aktuell zeigte das AGES-Dashboard einen Anstieg des sieben-Tage-Richtwertes in der Stadt Salzburg von 55,8 auf 64,8, zum Vergleich: Land Salzburg gesamt 95,3, Tennengau (Hallein) 316,4 (!), Stand 14 Uhr[5]
Heute gab es im Tennengau 223 aktiv Infizierte, davon 88 allein in Kuchl. Der Maßstab war die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Anzahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Diese lag im Tennengau bei 307 - in Wien bei 152, im Österreich-Schnitt bei 90. Zum Vergleich: In Kuchl lag die statistische Kennzahl bei 1 126.
Landes-Sanitätsdirektorin Petra Juhasz Landeshauptmann Haslauer verkündeten in einer Pressekonferenz nun verschärfte Maßnahmen für das gesamte Bundesland Salzburg:[6]
Im gesamten Bundesland galt ab Samstag, 17. Oktober, 00 Uhr, ein Verbot für Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze, egal ob drinnen oder draußen. Ausnahmen gab es nur für den Profisport und Gruppentraining von Spitzensportlern. Bei Veranstaltungen mit zugewiesenen und gekennzeichneten Plätzen durften keine Speisen oder Getränke angeboten werden. Private Feiern außerhalb der eigenen Wohnung waren verboten. Die Schul-Oberstufen ab der 9. Schulstufe schlossen und stellten auf Distance Learning beziehungsweise Homeschooling um. Ein Besuch in Gastronomiebetrieben war nur mit einer Registrierung möglich, die Sperrstunde um 22 Uhr blieb aufrecht, ausgenommen waren Gäste in Beherbergungsbetrieben. An Begräbnissen durften höchstens 100 Personen teilnehmen.

Quarantäne für Kuchl

Quarantäne für Kuchl: Für die Tennengauer Marktgemeinde Kuchl galt ab 17. Oktober 2020 eine allgemeine Quarantäne:

  • Ein- oder Ausfahrt in die und aus der Gemeinde mit Ausnahme der Grundversorgung (Lebensmittel, Landwirtschaft, Heizmaterial, Einsatzfahrzeuge, Warenlieferung zu Firmen) nicht möglich.
  • Handelsgeschäfte konnten offenhalten, allerdings nur für Ortsbürger.
  • Der Aufenthalt draußen war auf Bewegung im Freien, Nachbarschaftshilfe und Einkäufe beschränkt.
  • Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe schlossen komplett.
  • Die geltende Maßnahmen-Verordnung für den Tennengau wurde bis 1. November, 24:00 Uhr − Allerheiligen − verlängert, nur Aus- und Fortbildungsveranstaltungen, bei denen alle Corona-Auflagen eingehalten werden, sind erlaubt.
Die Belegung der Spitäler mit Covid-Patienten lag aktuell deutlich unter jener des Frühjahrs, obwohl die bisherige Höchstmarke an aktiv Infizierten (843 am 3. April) bald überschritten werden dürfte. Am Freitagnachmittag meldete das Land 797 Fälle - am Abend lagen keine aktuellen Zahlen vor, der Wert dürfte deutlich höher liegen. Anfang April lagen teilweise mehr als 100 Patienten auf einer Normalstation, weitere 21 auf einer Intensivstation. Zum Vergleich: Am Freitag, 17. Oktober, lagen fünf auf einer Intensivstation. 43 Erkrankte wurden auf einer Normalstation behandelt - die Zahl habe sich innerhalb von acht Tagen verdreifacht, sagt Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit sind damit noch 40 Intensiv- und 59 Normalbetten frei.
Allerdings rechnete Filipp mit einer deutlichen Zunahme von Covid-Patienten in den Krankenhäusern, wo derzeit etwas mehr als fünf Prozent aller Infizierten behandelt werden. Bleibe die Zahl der Neuansteckungen ähnlich hoch - von Donnerstagnachmittag bis Freitagvormittag meldeten die Behörden 275 neue Fälle -, sei daher täglich mit weiteren zehn und mehr schwereren Krankheitsverläufen zu rechnen, bei denen die Patienten hospitalisierungspflichtig seien.
Laut EMS gab es mit Stand Samstag, 17. Oktober 1 020 infizierte Personen im Bundesland Salzburg. Der Höchststand seit Ausbruch der Pandemie Ende Februar wurde damit überschritten. Nach Bezirken verteilen sich die Zahlen wie folgt: Tennengau (288), Flachgau (287), Pongau 215, die Stadt Salzburg 136, Pinzgau 54 und Lungau (25). Aktuell befanden sich 31 Patienten im Spital, weitere fünf werden auf einer Intensivstation behandelt.
Allerdings lagen den Behörden mit Stand Sonntag, 18. Oktober, 11 Uhr weitere 182 positive Testergebnisse aus dem Labor vor, die noch nicht in der Meldestatistik erfasst sind. (zwei Fälle Pongau, 52 Tennengau, 29 Stadt Salzburg, 76 Flachgau, 23 Pinzgau). Die 7-Tage-Inzidenz in Salzburg steige aber weiter stark an auf nunmehr 140. Landesweit seien derzeit 95 von 119 Gemeinden von Covid-Infektionen betroffen. Das entspreche ebenfalls dem bisherigen Höchststand von März.
Die Zahl der aktiv infizierten Personen pro 100 000 Einwohner: Tennengau 471,8, Pongau 262,3, Flachgau 186,3, Lungau 123,5, Stadt Salzburg 97,4 und Pinzgau 61,6.
Die sieben-Tage-Inzidenz nach Bezirk: Tennengau 361,6, Pongau 224,1, Flachgau 150,5, Lungau 79, Stadt Salzburg 58,1 und Pinzgau 50,2. Landesweit beträgt der Wert 140,2, das bedeutet nach Tirol im Bundesländervergleich den zweithöchsten Wert.
Um die Gemeinden, die verschiedene Einwohnerzahlen haben, vergleichen zu können, nimmt man die aktiven Fälle pro 100.000 Einwohner. Hier die ersten zehn Gemeinden im Überblick: St. Martin am Tennengebirge 2.471, Kuchl 1.641, Krispl 1.373, Großarl 1.105, Fuschl am See 959, Hüttschlag 770, Adnet 745, Unken 626, Koppl 633, und Scheffau am Tennengebirge 566. Die absoluten Zahlen der derzeit am stärksten betroffenen Gemeinden: Kuchl 121 aktiv infizierte Personen, Großarl und St. Martin am Tennengebirge je 42, Adnet 27, Koppl 23.[7]

19. bis 25. Oktober 2020

Die Landesstatistik wies am Montag Adnet (25 aktive Fälle), Kuchl (131), Koppl (24), Großarl (47), St. Martin am Tennengebirge (42) und Unken (26) als rote Gemeinden aus. Sie erfüllten zwei Voraussetzungen: eine Siebentagesinzidenz über 200 und mehr als 20 Corona-Neuinfektionen binnen der vergangenen sieben Tage.
Seit Beginn der Aufzeichnung noch keinen einzigen Fall verzeichnet haben die Gemeinden Göriach, Muhr und St. Andrä, drei Lungauer Gemeinden und Dienten am Hochkönig.
Die Zahl der aktiv mit dem Coronavirus infizierten Personen lag am Montag (Stand: 16.30 Uhr) bei landesweit 1177. Ein Plus von 78 im Vergleich zum Vortag. Nach Bezirken: 227 Fälle Pongau, 314 Tennengau, 33 Lungau, 184 Stadt Salzburg, 326 Flachgau, 93 Pinzgau. Bei weiteren 125 Personen (1 Fall Pongau, 48 Tennengau, 1 Lungau, 13 Stadt Salzburg, 47 Flachgau, 15 Pinzgau) lagen positive Covid-19-Laborergebnisse vor, die noch nicht im Epidemiologischen Meldesystem (EMS) erfasst wurden.
Ein Blick ins Berchtesgadener Land: Im Kampf gegen die extrem gestiegenen Corona-Infektionszahlen im oberbayerischen Berchtesgadener Land hatten die Behörden des Landkreises einen "Lockdown" verhängt. Das Robert Koch-Institut meldete am Montag für den Landkreis eine Sieben-Tage-Inzidenz von 252,1 - das war zunächst ein bundesweiter Rekord.[8]
53 Personen befanden sich wegen Covid-19 in Spitalsbehandlung. 109 Betten standen im Bundesland für diesen Bereich derzeit zur Verfügung. Die Zahl der Patienten hatte sich in einer Woche verdoppelt. Im Salzburger Uniklinikum wurden derzeit 29 Patienten auf der Normalstation behandelt und vier auf der Intensivstation. Die Landeskliniken hatten somit die Stufe 2B ihres Aktionsplans zur Versorgung von Covid-Patienten aktiviert, in der gesamt 39 Betten zur Verfügung standen. In einer Stufe 3 könnte man diese Zahl auf 49 erhöhen.
Derzeit wurden in Salzburg täglich rund 1 200 Personen auf SARS-CoV-2 getestet. Im Sommer wurden täglich rund 500 Tests an die AGES gemeldet, im September waren es bereits 1 000. 625.000 Euro gab das Land im September 2020 für Coronatests aus. Die Auswertung eines Tests koste 80 Euro. Dazu kämen noch Personalkosten und Transport.
Ein erster Corona-Fall im Kulturpublikum ist nun publik. Ein Premierenbesucher des Salzburger Landestheater wurde positiv getestet. Allerdings haben Salzburger Landestheater und städtisches Gesundheitsamt das Contact Tracing nicht mehr schnellstmöglich auf den Weg bringen können. "Wir werden überrollt von positiven Fällen", sagte Amtsärztin Astrid Reichl-Marko am Mittwoch. Die Kapazität des Gesundheitsamts, um alle möglicherweise Betroffenen anzurufen, sei erschöpft.
Besuchsverbot und Protest
Unmut in den SALK ist groß
Der Ärger war offenbar groß bei Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken (SALK). Es gebe immer wieder Beschwerden, dass sich Besucher nicht an die Hygieneregeln im Spital hielten. Zum Teil sei das Pflegepersonal sogar beschimpft worden. Deshalb erließ Sungler am Donnerstag ein Besuchsverbot für das Spital, das am Samstag, den 24. Oktober, in Kraft tritt.[9]
Am Donnerstag waren bereits 71 Personen wegen Covid in Spitalsbehandlung, davon acht auf der Intensivstation. 109 Betten auf der Normalstation und 45 auf der Intensivstation gibt es in sechs Spitälern im Bundesland derzeit für die Versorgung von Covid-Patienten.
Reisewarnung der deutschen Regierung vor Reisen nach Salzburg
Für 8. November waren weitere Verschärfungen für aus dem Österreich-Urlaub (ausgenommen ist Kärnten) zurückkommende Deutsche angekündigt.
Fast jeder zweite Winterurlauber (48 Prozent) in Saalbach-Hinterglemm kommt aus Deutschland, weitere 18 Prozent aus den Niederlanden, die Salzburg zum "orangen" Gebiet erklärt haben - Rückkehrer erwartete eine zehntägige Heimquarantäne.
Der Krallerhof in Leogang berichtete von laufend eintreffenden Stornierungen. Seine zwei Hotels in Zell am See - den Salzburgerhof und das Grand Hotel - geschlossen hat derzeit Hotelier Wilfried Holleis. 70 Prozent seiner Gäste im Salzburgerhof und 50 Prozent der Gäste im Grand Hotel kommen um diese Zeit aus Deutschland. Ob er Anfang Dezember aufsperren werde, war im Oktober noch ungewiss.
Corona-Ampel auf Rot für das Bundesland Salzburg mit Ausnahme der Stadt Salzburg
Mit Stand Sonntagfrüh (08:30 Uhr) hatte das Land Salzburg 269 Covid-Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden gemeldet. Das sei der bisherige Höchstwert, hieß es. Die Zahl der derzeit aktiv mit dem Coronavirus infizierten Personen sei auf 1712 gestiegen. 105 von 119 Salzburger Gemeinden waren demnach derzeit betroffen.

25. Oktober bis 1. November 2020

Das Kurzentrum Bad Hofgastein bestätigte am Dienstagnachmittag insgesamt 18 Covid-Fälle (15 Gäste, drei Mitarbeiter).[10]

November 2020

2. bis 8. November


Mit 118 Covid-Patienten, davon 17 auf Intensivstationen, lagen Salzburger Spitäler derzeit mit 20 Prozent deutlich über einer Prognose von externen Experten für den November.
Der light lockdown, der heute mit 00 Uhr für den Monat November in Kraft getreten war, sorgte für Frust bei Salzburger Hoteliers. Hotelier Wilfried Holleis sah darin keine gezielte Maßnahme, um die Wintersaison zu retten. Hingegen meinte der Branchensprecher der Salzburger Bergbahnen Erich Egger von der Schmittenhöhebahn AG "Der Lockdown ist bitte, aber er ist die einzige Chance, dass es heuer einen Wintertourismus gibt. Sonst bekommen wir die Reisewarnungen nicht weg."[11] Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer junior unterstrich in einem Gespräch mit den Salzburger Nachrichten[11] "Wir müssen die Krankenhausleistungen für 100 Prozent der Bevölkerung aufrechterhalten."
Schwangere Pädagoginnen in privaten Einrichtungen dürfen nicht mehr mit Kindern arbeiten, Schwangere in öffentlichen schon. Begründung: Es handelte sich um einen Erlass es Zentral-Arbeitsinspektorats zum Schutz schwangerer Mitarbeiterinnen. Das Arbeitsinspektorat ist aber nicht für Gemeinde- und Magistratskindergärten zuständig.
3 580 Personen befanden sich an diesem Tag in Quarantäne oder waren als Kontaktpersonen der Kategorie zwei "verkehrsbeschränkt". Das Kontaktpersonen-Management (Contact Tracing) lief schon seit Wochen am Limit. So sollen manche Bescheide nie angekommen sein.
Die Versorgung von Covid-Intensivpatienten war längst nicht nur eine Frage von Beatmungsgeräten. Das Fachpersonal, das die Maschinen bedient, war knapp. Die Ausbildung dauert Jahre (siehe Versorgung von Covid-Intensivpatienten).
Jeder neue Häftling der Justizanstalt Puch muss zehn Tage in einer Isolationsabteilung verbringen. Eingewiesen werden sie von einem Wachebeamten in voller Schutzausrüstung.
Corona-Einsatzleiter der Stadtgemeinde Salzburg Michael Haybäck schilderte während einer Gemeinderatssitzung, dass die Epidemiebehörde der Stadt Salzburg bisher 64 000 Telefonate geführt, 6 500 Bescheide ausgestellt und 4 000 Kontrollen durchgeführt hatte.
Kuchl sorgte für Höchstwert an Viruspartikeln im Abwasser. Und in der Schwarzenbergkaserne gab es 73 Infektionen innerhalb von 14 Tagen.
Trotz lockdown stieg die Zahl der Infizierten nochmals in dieser Woche.
Möbel Lutz in Eugendorf eröffnete am 5. November offiziell nach einem Umbau und Erweiterung (jetzt 1 000 Parkplätze und 30 000 Quadratmeter Verkaufsfläche) - rund 8 500 Besucher stürmen heute, Samstag, das Möbelhaus. Rein rechnerisch durften sich 2 000 Personen gleichzeitig im Möbelhaus aufhalten.

16. bis 22. November


Von heute bis 6. Dezember musste der Handel abgesehen von Supermärkten schließen (verschärfter lockdown). Im angrenzenden bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land hingegen lief das Geschäft weiter, vorausgesetzt die vorgeschriebenen Hygieneregeln wurden eingehalten. Ein dort ansässiges Modegeschäft köderte seit einigen Tagen Kunden aus Österreich mit einem "Bonus" in Höhe von 30 Euro. Die Aktion sollte weiterlaufen, obwohl hierzulande ab sofort die verschärfte Ausgangsregelung das Verlassen des privaten Wohnraums rund um die Uhr beschränkten - mit einigen Ausnahmen wie für berufliche Tätigkeiten und sportliche Aktivitäten. Ausgenommen war auch die "Deckung der notwendigen Grundbedürfnisse des täglichen Lebens". Darauf berief sich der Geschäftsleiter des Unternehmens, der auch darauf verwies, dass die Grenze offen sei. "Es muss jeder für sich entscheiden, ob eine Hose, eine Jeans, ein Sakko oder ein Weihnachtsgeschenk ein triftiger Grund ist."
Die Bezirksübersicht über die Todesfälle stellte sich laut Land Salzburg am Samstag (Stand 10:50 Uhr) wie folgt dar: Pongau 38 (+3), Tennengau 14 (+/-0), Lungau 5 (+/-0), Stadt Salzburg 13 (+2), Flachgau 27 (+4), Pinzgau 18 (+7). Derzeit befanden sich 234 Covid-19-Patienten im Spital, davon wurden 25 auf der Intensivstation betreut. 5 807 Personen sind als Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne oder verkehrsbeschränkt.​ Die Zahl der positiv getesteten Personen betrug im Land Salzburg nunmehr 17 217 Personen (+612 im Vergleich zu Freitagfrüh). Die Zahl der aktiv infizierten Personen im Bundesland beträgt aktuell laut EMS 6 415 (+131). Aktiv Infizierte nach Bezirken im Vergleich zur letzten Morgenmeldung: Pongau 915 (-6), Tennengau 633 (+1), Lungau 208 (-15), Stadt Salzburg 1 551 (+167), Flachgau 1 705 (-47), und Pinzgau 1 403 (+31).

23. bis 29. November


Die Massentests auf das Corona-Virus noch im Dezember wurden von Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior am Mittwoch fixiert. Das war der "Fahrplan" für die Salzburger:
1. und 2. Dezember die Bevölkerung von Annaberg-Lungötz. Grund war hier das extreme Infektionsgeschehen mit einer hohen sieben-Tage-Inzidenz. In den vergangenen sieben Tagen gab es 47 Neuinfektionen, aktuell waren 60 Bewohner aktiv infiziert.
Am 5. und 6. Dezember waren zirka 11 000 Pädagogen aufgerufen, sich testen zu lassen.
Am 12. und 13. Dezember war die restliche Bevölkerung von Salzburg an der Reihe. Landeshauptmann Wilfried Haslauer rechnete mit 300 000, das sind zirka 60 Prozent der Bevölkerung. Experten rechneten damit, dass daraus zirka 4 000 aktiv infizierte Personen hervorgehen werden, die sonst wiederum andere unwissend anstecken könnten.
Parallel dazu wurden das Bundesministerium für Inneres in Salzburg zirka 2 000 Polizisten testen lassen.[12]

Übersterblichkeit im November 2020

"In den Wochen von 9. bis 22. November hatten wir leider eine signifikante Übersterblichkeit in Salzburg, eine zeitverzögerte, aber direkte Auswirkung der vielen Corona-Infektionen in Salzburg." sagt der Leiter der Landesstatistik, Gernot Filipp. 197 Personen waren bis Anfang Dezember im Zusammenhang mit Corona verstorben, die meisten davon im Herbst. Von den 197 verstarben 140 seit 1. November. Vom 1. bis 3. Dezember waren es schon 17, das waren mehr als im ganzen Oktober. Und während der ersten Welle im Frühling waren es zum Vergleich von März bis Mai in Summe 37, so Gernot Filipp. Die Verstorbenen waren durchschnittlich 82,5 Jahre alt, der jüngste war 31, der älteste 105. Von 9. bis 15. November zum Beispiel waren 68 Sterbefälle bei den über 65-Jährigen zu erwarten. Tatsächlich waren es 105, also um die Hälfte mehr.[13]

Covid Übersterblichkeit im November 2020 nach Alter
Covid Übersterblichkeit im November 2020 Todesfälle in Salzburg
Covid Übersterblichkeit im November 2020 nach Bezirken.

Dezember 2020

Erste Impfung am 27. Dezember 2020.
Siehe auch Massentests auf Coronavirus im Bundesland Salzburg

Lange Zeit blieb der Lungau von größeren Covid-Ausbrüchen verschont. Ende November-Anfang Dezember stiegen dort die Infektionszahlen, obwohl sie im restlichen Salzburg sanken. Im Wochenschnitt lag man derzeit laut Landesstatistik bei 340 neuen Erkrankungen am Tag. Im Lungau ging der Trend allerdings in die andere Richtung. Der Lungau lag am 3. Dezember 2020 bei einer sieben-Tages-Inzidenz von 1 100 Fällen pro 100 000 Einwohner. Das war mit Abstand der höchste Wert in Österreich. An zweiter Stelle lag Lienz mit 776. Auch mit 14 Todesfällen lag der Lungau deutlich über dem Bevölkerungsschnitt.

Tamsweg gehörte mit einem Inzidenzwert von 1 359 zu den am stärksten betroffenen Gemeinden. 91 aktiv erkrankte Personen gab es dort am 3. Dezember.

  • 5. und 6. Dezember: An beiden Tagen ließen sich 8 283 Personen aus dem Bildungsbereich sowie Kindergärten im Bundesland Salzburg testen, davon waren 19 Personen positiv.
Gesellschaftliches
Trotz der Ausgangsbeschränkungen der noch geltenden harten, zweiten lockdown-Phase drängten sich Samstag, 5. Dezember, und heute Sonntag zahlreiche Besucher in der Salzburger Altstadt rund um die Getreidegasse berichteten Personen in Social Media-Kanälen. Die Salzburger Nachrichten berichteten von "Glühwein to go gibt es jetzt nur noch ohne Alkohol" vor einer Bar am Herbert-von-Karajan-Platz. Ab morgen, Montag, war dann der Verkauf offener alkoholischer Getränke per Abholung verboten. Die Rechtslage sei zu unsicher, gerade was die Einhaltung des 50-Meter-Abstands angehe, den To-go-Konsumenten einhalten müssten. Auch bei Michael Sporer in der Getreidegasse gab es ab Montag keinen Punsch to go mehr, auch keinen alkoholfreien. Zwar hätten seine Kunden den 50-Meter-Abstand eingehalten, aber: Ob sie sich woanders zusammenstellten oder ob Kunden anderer Punsch-to-go-Anbieter ihr Getränk dann in der Nähe seines Geschäftes konsumierten, könne nicht kontrolliert werden. Im Restaurant des Arthotels Blaue Gans stellt man ab Montag unterdessen auf alkoholfreien Glühwein auf Traubensaftbasis um.
Politik
LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) hatte am Wochenende in einem "profil"-Interview gesagt, er könne sich vorstellten, dass Neueinstellungen im Gesundheits- und Pflegebereich sowie in Kindergärten und Schulen an eine Impfung gegen den Coronavirus geknüpft werden könnten. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) stellte noch am Sonntag klar: Auch eine indirekte Impfpflicht gegen den Coronavirus ist kein Thema. Für Haslauer war das auch überhaupt nicht der richtige Zeitpunkt, um über dieses Thema zu diskutieren. Noch sei in der EU kein Impfstoff zugelassen, man wisse nicht, wie mögliche Vakzine genau ausschauten und, vor allem, wie sicher sie seien. Vielmehr war es Haslauer jetzt wichtig, alles daranzusetzen, die Pandemie einzudämmen.
Stöckl relativierte seine im Profil gemachten Aussagen. "Ich lehne eine generelle Impfpflicht ab." Erstens sei sie in Österreich nicht umsetzbar. Und zweitens gebe es in Ländern mit einer Impfpflicht, wie zum Beispiel in Italien bei Masern, auch keine höheren Durchimpfungsraten in der Bevölkerung. Der Gesundheitslandesrat meinte aber auch im Gespräch mit den SN, dass man schon heute gerade im Gesundheitsbereich bei Neueinstellungen darauf achte, dass alle im Impfpass vorgesehen Impfungen gemacht seien. "Es gibt hier auch eine moralische Verpflichtung." Stöckl will seine ursprünglichen Aussagen, die am Wochenende auch in den sozialen Netzwerken heftige Debatten ausgelöst haben, so verstanden wissen: Wenn es einen Impfstoff gebe, der gut verträglich sei, dann könne man eine Diskussion starten, ob man bei Neueinstellungen die Coronaimpfung zu einer Bedingung mache. "Aber ich habe das nicht als politische Forderung in den Raum gestellt." In bestehende Dienstverträge könne man ohnehin nicht eingreifen.[14]
Massentests auf Coronavirus, Beteiligungsgrafik
  • 12. Dezember, Samstag: 52nbsp;366 kamen gestern in der Stadt Salzburg sowie heute Pinzgau und Lungau zum Corona-Test.
  • 13. Dezember, Sonntag: 72 589 bei Corona-Test im Flachgau, Tennengau und Pongau. Im Flachgau nahmen 41 996 Personen teil (34,2 Prozent), 154 Schnelltests waren vorläufig positiv. Im Tennengau waren es 13 554 Personen (28,4 Prozent) mit 99 positiven Tests auf das Corona-Virus. Und im Pongau ließen sich 17 039 Personen abstreichen, das sind 26,6 Prozent. 71 Tests waren hier positiv.
  • 15. Dezember, Dienstag: Mit der landesweiten Durchtestung in Seniorenwohnhäusern und sozialen Einrichtungen war am 14. Dezember die erste großflächige Testserie in Salzburg zu Ende gegangen. Dabei haben sich im Dezember 137 471 Personen freiwillig und kostenlos testen lassen, das entspricht einer Beteiligung von 30,5 Prozent. 571 Tests waren positiv. Man geht davon aus, dass zwei Drittel durch PCR-Tests bestätigt werden. Neben der Bevölkerung in allen Bezirken wurden Bewohner in Seniorenwohnhäusern und Pflegeheimen sowie Personal aus dem Bildungsbereich und Polizisten getestet. Detailergebnisse der einzelnen Gemeinde siehe diese Fußnote[15]
  • 16. Dezember, Mittwoch: 385 von 581 positiven Corona-Schnelltests bestätigt, das sind 66,3 Prozent der Schnelltests.

Erste Impfung in Salzburg

Am 27. Dezember 2020 ließ sich als einer der Ersten in Salzburg der Seniorenwohnheim-Arzt Leonhard Hofer impfen, und zwar vom ärztlichen Leiter der städtischen Senioreneinrichtungen, Randolf Messer, der seinerseits von Hofer geimpft wurde. Dann folgten weitere Mitarbeiter und Bewohner des Hauses. 96 Dosen des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer sind am Sonntag im Seniorenwohnhaus Salzburg-Liefering verabreicht worden. Seniorenwohnhaus-Leiterin Andrea Sigl war "nervös wie am ersten Schultag" und freute sich über den Impfstart.

Silvestertag

  • 31. Dezember, Donnerstag: Die Sieben-Tage-Inzidenz war in keinem Bundesland so hoch wie in Salzburg. In der kleinen Flachgauer Gemeinde Hintersee war fast jeder Neunte infiziert. Hochgerechnet auf die Bevölkerung wies die rund 480-Einwohner-Gemeinde laut Auskunft des Landesmedienzentrums am Mittwochvormittag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 2 991 auf. Fast jeder neunte Einwohner galt als infiziert. Bürgermeister Paul Weißenbacher (ÖVP) sah den Grund für die hohe Infektionszahl im gewissenlosen Verhalten einiger Gemeindebürger. So seien einige trotz Infektion oder Infektionsfall in der Familie nachweislich zur Arbeit oder einkaufen gegangen, sagte er gegenüber "ORF Salzburg." Im benachbarten Faistenau, wo viele Hinterseer einkaufen oder zur Bank gehen, hätten viele Angst vor den Nachbarn, erklärte der Ortschef.
Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von laut AGES aktuell 283 wies Salzburg weiterhin den höchsten Wert aller neun Bundesländer auf. Nach den gestrigen 311 Neuinfektionen war der Coronavirus am Donnerstag binnen 24 Stunden erneut bei 306 Personen festgestellt worden. Die Zahl der aktiv infizierten Menschen im Bundesland - derzeit 2 206 - stieg seit wenigen Tagen wieder an. Die Zahl der Todesfälle hatte sich um fünf auf 332 erhöht, die Verstorbenen waren 57 bis 96 Jahre alt.

Weblink

Quellen

  • siehe 'Corona-Virus und das Bundesland Salzburg'
  • aufgrund der Vielzahl von Daten werden nicht alle Detail-Quelllinks angeführt, als Quellen dien(t)en - sofern nicht anders angeführt - die Salzburger Nachrichten online

Einzelnachweise

  1. www.sn.at Christian Stöckl - erster Coronafall in der Salzburger Landesregierung, 24. September 2020
  2. www.salzburg24.at, 25. September 2020
  3. www.sn.at, 22. September 2020
  4. www.sn.at, 12. Oktober 2020
  5. Quelle InfoMediaWorx-Facebook
  6. Salzburger Landeskorrespondenz vom 15. Oktober 2020
  7. Salzburger Landeskorrespondenz vom 18. Oktober 2020
  8. www.sn.at, 19. Oktober 2020
  9. www.sn.at, 23. Oktober 2020
  10. www.sn.at, 27. Oktober 2020
  11. 11,0 11,1 Zitat Salzburger Nachrichten vom 2. November 2020, Seite 2
  12. Salzburger Landeskorrespondenz vom 25. November 2020
  13. Salzburger Landeskorrespondenz vom 4. Dezember 2020
  14. www.sn.at, Ausgabe vom 7. Dezember 2020
  15. pdf Gemeinde-Details
Übersicht über die Beiträge zum Thema Infektionskrankheit Covid-19