Dückher von Haßlau

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dückher von Hasslau zu Urstein und Winckl war ein Salzburger Adelsgeschlecht, aus dem vor allem Franz Dückher von Hasslau zu Urstein und Winckl (* 1609; † 1671), Salzburger Hofbeamter und Historiker, bekannt ist.

Ursprung

Das Geschlecht (ursprünglich "Duker", was "Anführer" bedeutet) stammte ursprünglich aus Westfalen.[1] [2]

Mitglieder

Evert Duker (* ca. 1346) war verheiratet mit Anna von Vietinghof. Er ging nach Livland[3] und begründete die dortige Linie.

Ein Sohn des livländischen Edelmanns Eberhard Dücker von Haßlau bei Dorpat und der Kunigunde Yxküll von Risenberg war Johann Dücker von Haßlau.

Johann Dücker von Haßlau kam nach wechselvollem Leben in Livland, Stockholm, Mecklenburg – wo er an der Universität Rostock die Rechte studierte – und Braunschweig an den Hof des Hauses Fürstenberg und schließlich an den Hof des Erzherzogs Maximilian in Innsbruck (1593), wo er Kammerherr und Hofrat wurde und den Erzherzog auf Kriegszügen nach Polen und in das Osmanische Reich begleitete. Er schrieb auch eine Darstellung der Rechtsansprüche Maximilians auf die polnische Krone.[4] Er war verheiratet mit Maria von Heißperg auf Merkenstein in Niederösterreich. Aus der Ehe ging ein Sohn Franz hervor (zwei Geschwister waren schon in jungen Jahren verstorben).

Dieser Sohn Franz Dückher von Hasslau (* 1609 in Innsbruck) – mit den späteren weiteren Prädikaten "zu Urstein und Winckl" - heiratete 1633 die Salzburgerin Maria Clara Spindler von Hofegg zu Urstein. Diese erbte von ihrer Mutter die Besitzung Urstein (die sich auf der dem heutigen Schloss Urstein gegenüber liegenden Seite der Salzach befand) und hinterließ diese nach ihrem Tod ihrem Gatten. 1649 kaufte er ein Stadthaus in der Chiemseegasse, die ehemalige Clanner’sche Behausung, das bis 1876 in der Familie verblieb. 1657 erwarb Franz Dückher von Hasslau Schloss Winkl in Oberalm.[5]

Sein Enkel Johann Ernst Adeobat Dückher Freiherr von Haßlau verkaufte es 1734 an Leopold Graf Salis[6].

Am 11. Mai 1651 erhielt Franz Dückher von Haßlau die Salzburger Landmannschaft. In der Landtafel von 1739 sind folgende Dückher von Haßlau als Mitglieder des Adelsstandes verzeichnet:[7]

* Johann Ernst Adeodatus Dicker, Freiherr von Haslau
* Johann Gualbert Dicker, Freiherr von Haslau
* Franz Ignaz, Dicker, Freiherr von Haslau, hinterlassenes Söhnlein des Franz Max Dicker, Freiherrn von Haslau

Franz Dückhers Sohn und Erbe Alfons Dückher Freiherr von Haßlau auf Urstein und Winkl bekleidete im fürsterzbischöflichen Dienst verschiedene hohe Ämter. Er errichtete Schloss Urstein in den Jahren 1689 bis 1691 völlig neu an heutiger Stelle und in seiner barocken Gestalt.

Für das Jahr 1707 nennt die[Lungauer Bergbau-Chronik[8] einen landesfürstlichen Kommissär Baron Benedict von Dückher.

Besitzer von Schloss Urstein war im Jahr 1792 Josef Johann Nepomuk Dückher Freiherr von Haßlau auf Urstein und Winkl, k. k. Oberster sowie von 1767 bis 1798[9] Kommandeur des Ruperti-Ritterordens.[10]

Letzter Kommandeur des Ruperti-Ritterordens war 1802 bis 1806 Johann Ferdinand Dücker Freiherr von Haßlau, Urstein und Winkl.[11]

Neben diesen zwei Kommandeuren des Ruperti-Ritterordens brachte die Familie Dückher von Haßlau vier weitere Ruperti-Ordens-Ritter hervor. Einer davon, der 1801 als einer der Letzten das Ordenskreuz erhielt, war Karl Dismas Dückher Freiherr von Haßlau zu Urstein und Winkl, der Schloss Winkl 1830 wieder erwarb, es jedoch 1846 wieder verkaufte. Auch Schloss Urstein veräußerte er 1867 (oder 1870[6]).

Mit Hofrat Dr. jur. Karl Dückher Freiherr von Haßlau (* 1870 in Keszthely; † 24. November 1923), Bezirkshauptmann von Tamsweg und danach von Zell am See, erlosch die Salzburger Linie der Dückher von Haßlau im Mannesstamm. [12]

Genealogie der Salzburger Linie

Franz Dückher von Hasslau zu Urstein und Winckl (* 27. September 1609 in Innsbruck; † an Asthma 14. Oktober 1671 in der Stadt Salzburg, begraben in Oberalm), der Begründer der Salzburger Linie, hatte aus der Ehe (geschlossen den 20. November 1633) mit Maria Klara Spindlerin von Hofegg und Urstein (* 11. Juni 1617 in Linz; † 5. Dezember 1681, begraben in Oberalm) folgende Nachkommen[6]:

Quellen

Einzelnachweise

  1. Raimund Trinkaus: Fragwürdige Wappen in Haus Kemnade und in der Stiepeler Dorfkirche (Februar 2005) S. 12.
  2. "Stamreeks Dukere" von W. Duiker (2008).
  3. Zu diesem Land, das vom 13. bis zum 17. Jahrhundert vom Deutschen (Ritter-)Orden beherrscht wurde und das nördliche Lettland sowie das südliche Estland umfasste, siehe zB den Wikipedia-Artikel "Livland".
  4. Artikel "Düker von Haßlau, Franz" in der Allgemeinen Deutschen Biographie unter Berufung auf Johann Carl Pillwax: Das Leben und Wirken des salzburgischen Chronisten Franz Düker von Haßlau zu Urstein und Winkl, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 14 (1874), S. 3-34. Gleichsinnig, aber knapper Website "Haßlau in Mittelsachsen" unter Verweisung auf Johann Heinrich Zedler: Großes vollständiges Universal-Lexikon, Band 7 Halle & Leipzig 1732)
  5. Familie Notthafft - Der Winklhof in Oberalm bei Hallein auf www.notthafft.de
  6. 6,0 6,1 6,2 Franz Martin: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte: 8. Dücker von Haslau, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 69 (1929) S. 65-72, = Franz Martin: Hundert Salzburger Familien', Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1946, S. 47–54.
  7. Lorenz Hübner: Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden verbunden mit ihrer ältesten Geschichte, Erster Band, Salzburg 1793. S. 279.
  8. Max von Wolfskron, Zur Geschichte des Lungauer Bergbaues mit besonderer Berücksichtigung von Ramingstein und Schellgaden, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 24, 1884, S. 131-250.
  9. Internationale Ordensunion / St. Rupert-Orden.
  10. Lorenz Hübner, wie unten zitiert.
  11. Internationale Ordensunion / St. Rupert-Orden.
  12. anno.onb.ac.at/Karl Dückher Freiherr von Haßlau
  13. Trauungsbuch der Dompfarre Salzburg, Band XII, S. 25.